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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung


08.-10.09.2025
Düsseldorf


Meeting Abstract

Interprofessionelles Notfallmanagement bereits in der Ausbildung – ein Trainingsangebot für Medizinstudierende, Pflegestudierende und -auszubildende am Universitätsklinikum Regensburg

Verena Bosser 1
Ilona Stocker 1
Elena Hamers 2
Monika Fitzek 1
Sabine Fredersdorf-Hahn 2,3
Stephanie Keil 3
Charlotte Neubert 2
1Universitätsklinikum Regensburg, Stabsstelle Personalentwicklung, Ausbildung und Studium, Regensburg, Deutschland
2Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Regensburg, Deutschland
3Universität Regensburg, Fakultät für Medizin, Regensburg, Deutschland

Text

Hintergrund und Zielsetzung: Notfallsituationen im klinischen Alltag erfordern eine perfekt aufeinander abgestimmte Teamarbeit, um die Herausforderungen bewältigen zu können. Aus diesem Grund ist das Angebot interprofessioneller Trainingseinheiten bereits im Studium und in der Ausbildung sinnvoll. Gemeinsame Lehreinheiten für Medizin- und Pflegestudierende sowie Auszubildende der Pflege existieren bisher eher selten, weshalb diese sich oftmals nicht ausreichend auf solche Notfallszenarien und die damit einhergehende komplexe interprofessionelle Teamarbeit vorbereitet fühlen.

Der Kurs „Interprofessionelle Zusammenarbeit in Notfallsituationen“ am Universitätsklinikum Regensburg will die notwendigen Kompetenzen in Studium und Ausbildung vermitteln, um sich im späteren klinischen Berufsalltag in ein interprofessionelles Team einzubringen, patientenzentriert und mit Sicherheit und Selbstvertrauen in Ausnahmesituationen zusammenzuarbeiten. Der Kurs wurde im Rahmen des von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderten Projekts „InterPIF“ konzipiert.

Methoden: In einem geschützten Raum reflektieren die Lernenden bisherige Praxiserfahrungen, erarbeiten die Inhalte der aktuellen Reanimationsleitlinie (ERC – European Resuscitation Council), vertiefen fachliches Wissen und üben praktische Handlungsfertigkeiten. Die Studierenden und Auszubildenden durchlaufen dabei realitätsnahe Szenarien, bei denen sie in aktive und beobachtende Gruppen eingeteilt werden und als interprofessionelle Teams in verschiedenen Rollen ihr Fachwissen und praktische Kompetenzen üben. Zudem lernen sie das Geben von konstruktiver und wertschätzender Rückmeldung.

Der Kurs wird von Praxisanleiter*innen aus der Pflege organisiert und im Skills Lab durchgeführt. Die Teilnahme ist für Pflegeauszubildende im 2.+3. Ausbildungsjahr verpflichtend und für Medizinstudierende aller klinischen Semester ein fakultatives Angebot.

Am Ende der Lehreinheit wird der Kurs mittels eines Online-Fragebogens evaluiert.

Ergebnisse: Das interprofessionelle Notfallmanagement wurde seit November 2024 neun Mal im Skills Lab angeboten. Bislang nahmen 28 Pflegeauszubildende und 12 Medizinstudierende teil (Stand: Februar 2025). Ab März 2025 sind ebenfalls Pflegestudierende zugelassen.

Insgesamt fiel die Bewertung des Kurses durch die Teilnehmenden sehr positiv aus. Eine detaillierte Auswertung der Evaluation des Wintersemesters 2024/25 sowie des Sommersemesters 2025 wird im Kurzvortrag vorgestellt.

Diskussion. Ein interprofessionelles Notfalltraining fördert die Zusammenarbeit verschiedener Gesundheitsberufe und verbessert das Selbstvertrauen der Auszubildenden und Studierenden in Stresssituationen. Inwiefern sich die Haltungen der Teilnehmenden zu den anderen Berufsgruppen durch den Kurs verändern lassen, können weitere Untersuchungen zeigen.

Take Home Message:Ein interprofessionelles Notfalltraining in der Ausbildung ist umsetzbar, fördert das interprofessionelle Lernen und wird sehr positiv angenommen.