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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung


08.-10.09.2025
Düsseldorf


Meeting Abstract

KI trifft Soft Skills – Mixed Reality in der medizinischen Ausbildung

Markus Rossa 1
1Universität Ulm, Kompetenzzentrum e-education, Ulm, Deutschland

Text

Fragestellung: Die Entwicklung von Future Skills wie kommunikativer Kompetenz ist für angehende Ärzt*innen essenziell. Um Studierende optimal auf den klinischen Alltag vorzubereiten, wird eine innovative, KI-basierte Plattform genutzt, die das Training ärztlicher Gesprächsführung ermöglicht. Die zentrale Fragestellung lautet: Wie kann KI-gestütztes Training die empathische Selbstwirksamkeit und kommunikative Kompetenz von Medizinstudierenden nachhaltig fördern?

Methoden: Das Training erfolgt über eine KI-gestützte Plattform, die Studierenden realistische Patientengespräche mit KI-basierten Avataren ermöglicht. Es kann sowohl browserbasiert als auch in Mixed-Reality-Umgebungen durchgeführt werden, um unterschiedliche Lernsettings und technische Voraussetzungen zu berücksichtigen.

Die KI-Avatare reagieren dynamisch auf die Gesprächsführung der Studierenden, wodurch realistische und herausfordernde Lernsituationen entstehen. Zur Förderung der Reflexion und Selbstwirksamkeit wird das Training durch metakognitive Lern- und Reflexionstagebücher ergänzt.

Ergebnisse: Die Kombination aus KI-basierten Avataren und metakognitiven Reflexionsmethoden ermöglicht eine gezielte Weiterentwicklung der kommunikativen Kompetenzen. Studierende profitieren von personalisierter Rückmeldung und können ihre Gesprächsführung iterativ verbessern. Erste Rückmeldungen zeigen eine gesteigerte Selbstwirksamkeit und eine verbesserte Fähigkeit zur Empathie im Patientenkontakt.

Diskussion: KI-gestützte Lernumgebungen bieten großes Potenzial zur Förderung von Future Skills in der medizinischen Ausbildung. Besonders die Möglichkeit zur realitätsnahen Simulation und individualisierten Reflexion erweist sich als effektiv für die Kompetenzentwicklung. Herausforderungen bestehen in der Implementierung neuer didaktischer Ansätze und der technischen Integration in bestehende Curricula. Zukünftige Forschung sollte untersuchen, wie sich Langzeiteffekte auf die ärztliche Gesprächsführung und das professionelle Selbstverständnis auswirken.