59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
Wie kann eine Leitlinie „Antibiotic Stewardship in der ambulanten Versorgung“ (ABS-ambulant) aussehen? Auftakt-Workshop zur Leitlinienentwicklung
2Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland
3Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Allgemeinmedizin, Kiel, Deutschland
4Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung, Bremen, Deutschland
Text
Hintergrund: Angemessene Anwendung von Antibiotika ist relevantes Thema in allen Versorgungsbereichen. Für den stationären Bereich wurden Empfehlungen in einer S3 – Leitlinie verankert. Für den ambulanten Bereich existiert keine indikationsübergreifende Leitlinie, obwohl ein großer Teil aller Antibiotikaverordnungen ambulant erfolgt und in der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie DART 2030 die ambulante Versorgung zunehmend Stellenwert erhält.
Um die ABS auch im ambulanten Bereich voranzubringen, beantragten die Autor:innen die Entwicklung einer Leitlinie „Empfehlungen für ein ambulantes Antibiotic Stewardship-Programm“, um die Evidenz für Interventionen für adäquate Antibiotikatherapie systematisch zu erfassen, mögliche Maßnahmen abzuleiten und Möglichkeiten für eine Implementierung frühzeitig zu diskutieren. Die Leitlinie ist vom GBA-Innovationsfonds zur Förderung vorgesehen (2025–2027). Eine Begleitung durch einen hausärztlichen Beirat ist geplant.
Zielsetzung/Fragestellung: Zielsetzung/Fragestellung: Im geplanten Workshop wird das Leitlinienvorhaben mit Hausärzt:innen und weiteren Interessierten diskutiert. Möglich Aspekte von ABS-ambulant werden vorgestellt und diskutiert, Ideen für weitere Maßnahmen ebenso wie für die Umsetzung im Gesundheitssystem erfasst. Interessierte Teilnehmer:innen werden eingeladen, die Leitlinienentwicklung im hausärztlichen Beirat zu begleiten.
Diskussionspunkt:
- Hausärztliche Einschätzung des Gesamtvorhabens
- Brainstorming zu Inhalten, Voraussetzung für Umsetzung, Einbezug weiterer Stakeholder/Institutionen
Zielgruppe: Hausärzt:innen mit Interesse an Antibiotic Stewardship im ambulanten Bereich; interessierte Wissenschaftler:innen
Didaktische Methode/n:
- Einführung mit Kurzvorträgen zu ABS-ambulant (JB), Bsp. Projekt REDARES (IG), geplanter Leitlinienentwicklung (HK), Effektive Interventionen (GS)
- World-Café zu: Maßnahmen/Inhalte, Barrieren/förderliche Faktoren für Implementierung
- Plenums-Diskussion
- Konsentierung weiteres Vorgehen/Aufbau Beirat
Take Home Message für die Praxis: Um Veränderungen im Verordnungsverhalten von Antibiotika zu erreichen ist eine hohe Praktikabilität und Akzeptanz der geplanten Maßnahmen erforderlich.
Geschätzte Anzahl Teilnehmer/innen: 15–20
Kurzvorstellung der Workshop-leitenden Person/en: Leitung: Jutta Bleidorn, Ildikó Gágyor, Hanna Kaduszkiewicz, Guido Schmiemann
Die Autor:innen beschäftigen sich seit langem mit dem Einsatz von Antibiotika in der hausärztlichen Versorgung, und verantworten die Entwicklung einer vom GBA-Innovationsfonds geförderten Leitlinie ABS-ambulant.