59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
Interprofessionelle Teamarbeit in der Praxis – Gemeinsame Erarbeitung neuer Versorgungsstrukturen am Beispiel Primärversorgung in Österreich
2Universitätsklinikum Ulm, Institut für Allgemeinmedizin, Ulm, Deutschland
Text
Hintergrund: Die Primärversorgung (PV) in Österreich hat in den letzten Jahren zahlreiche Reformen durchlaufen, die darauf abzielen, die Versorgungsstruktur zu optimieren und die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zu fördern. In diesem Kontext hat die Primärversorgung sowohl strukturelle als auch bildungspolitische Fortschritte erzielt. Der 2016 gegründete Verein „ÖFOP“, der 2022 von der Plattform PV übernommen wurde, verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesundheitsberufen zu stärken und die Versorgungsqualität zu verbessern sowie die Etablierung von Primärversorgungseinheiten zu unterstützen. Mittlerweile gibt es 95 Primärversorgungseinheiten in Österreich. Darüber hinaus findet seit 2016 jährlich der Primärversorgungskongress statt, der dem interdisziplinären Wissens- und Erfahrungsaustausch dient. Ab 2024 wird zudem der erste deutschsprachige Universitätslehrgang für Primary Health Care angeboten.
Zielsetzung/Fragestellung: In unserem Workshop möchten wir Ihnen einen umfassenden Einblick in die Primärversorgungslandschaft in Österreich geben. Wir werden die aktuellen Strukturen, Herausforderungen und Erfolge der PV in Österreich beleuchten. Anschließend wird Ulm die Rolle der Anwender und „Tester in der Praxis“ einnehmen, um gemeinsam mit den Teilnehmenden die Möglichkeiten und Strategien zur Umsetzung dieser Erkenntnisse in Deutschland zu diskutieren.
Diskussionspunkt:
1. Wäre ein Versorgungsmodell nach dem österreichischen Vorbild der Primärversorgungseinheiten auch für Deutschland vorstellbar? Mit welchen Herausforderungen müsste man rechnen?
2. Welche erforderlichen Strukturen sind notwendig für die Gründung einer Primärversorgungseinheit (PVE)?
3. Welche Entwicklungen sind in der Primärversorgung zu erwarten? Wie können die Versorgungsmodelle an die demografischen Veränderungen und die spezifischen Bedürfnisse der alternden Bevölkerung angepasst werden? Welche technologischen Veränderungen werden die Primärversorgung beeinflussen?
Zielgruppe: Hausarzt*Hausärztin, MFA, andere Gesundheitsberufe
Didaktische Methode/n: Mentimeter, Kleingruppen mit Moderationskarten, Flipchart
Take Home Message für die Praxis: Primärversorgung im Team neu denken und proaktiv innovative Ansätze und Strukturen entwickeln, um den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu begegnen.
Geschätzte Anzahl Teilnehmer/innen: 25 Personen
Kurzvorstellung der Workshop-leitenden Person/en: Univ.-Ass. Karin Petschk, MPH, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung, MedUni Graz
Nina Möllering (B.A.), wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Ulm