59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
Allgemeinmedizin zwischen Uni, Praxis, Familie und Selbstverwirklichung – sind Ärztinnen und Ärzte in der Vereinbarkeit angekommen? Bedarf und Perspektiven für die zukünftige Berufsausübung
2Arbeitsmedizinisches Zentrum Allgäu, Deutschland
3Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin & Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
Text
Hintergrund: Der Generationenwandel in der Gesellschaft vollzieht sich auch in der Ärzteschaft. AllgemeinärztInnen arbeiten zunehmend in Teilzeit oder in einem Anstellungsverhältnis [1]. Konstant ist der wichtigste Trend bei Medizinstudierenden der Wunsch nach Vereinbarkeit von Freizeit, Familie und Beruf [2]. Nach einem Workshop auf dem DEGAM Kongress 2019 zum Thema Vereinbarkeit wurde empfohlen, das Thema Vereinbarkeit in die DEGAM Zukunftspositionen aufzunehmen [3]. Dies ist bis heute nicht geschehen, obwohl ein Kernanliegen unserer Fachgesellschaft ist, das Interesse für die Allgemeinmedizin zu erhöhen und nachfolgende KollegInnen auch für die niedergelassene Tätigkeit zu begeistern.
Wir möchten dem Thema Vereinbarkeit deshalb nach 6 Jahren erneut Aufmerksamkeit schenken. Dabei legen wir den Fokus auf die ÄrztInnen selbst (nicht auf die Qualität der Versorgung wie 2019) und fragen, wie die KollegInnen Vereinbarkeit heute in ihrem Alltag erleben, mit welchen Barrieren sie konfrontiert sind und welche konkreten Arbeitsaufträge sie für eine Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Positionspapiers für Vereinbarkeit geben können.
Zielsetzung/Fragestellung: Bedarfsabfrage für funktionierende Vereinbarkeit mit einer bundesweiten Peer Stichprobe.
Im besten Fall Gründung einer Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Positionspapiers.
Diskussionspunkt: Rolle der DEGAM, Berufsverbände, Ärztekammern, KBV
Zielgruppe: Medizinstudierende, Ärztinnen und Ärzte in Universität, Klinik, Weiterbildung, Praxis, Mutterschutz/Elternzeit, Ruhestand
Didaktische Methode/n: Impulsvortrag PPT (5–10 min.)
Kleingruppendiskussion an 3 Tischen zu den Themen (15 min.):
1. Was müssen Ärztinnen und Ärzte heute vereinbaren? Was ist dabei anders als vor 30 Jahren?
2. Welche Barrieren gibt es bei der Vereinbarkeit für beide Geschlechter? Gibt es genderspezifische Barrieren?
3. Welche Unterstützung gibt es bereits für die Vereinbarkeit?
Moderierte Fisch-Bowl Diskussion (45 min.):
1. Was brauchen wir noch für funktionierende Vereinbarkeit?
2. Welchen konkreten Arbeitsauftrag können wir einer AG Vereinbarkeit geben?
Konklusion (10 min.)
Clustern der Ergebnisse
[10 min. Zeitpuffer eingeplant]
Take Home Message für die Praxis: Relevanz und Umsetzbarkeit von Vereinbarkeit für die Primärversorgung der Zukunft
Agenda für zukünftigen Handlungsbedarf
Geschätzte Anzahl Teilnehmer/innen: Max. TN Zahl: 30
Kurzvorstellung der Workshop-leitenden Person/en: Dr. med. Jessica Bungartz-Çatak, Praxisinhaberin einer Einzelpraxis, Dozentin bei den SemiWAM, Lehrärztin LMU München, Leiterin des WBV Freising, Mutter von 2 Töchtern
References
[1] Bundesärztekammer. Ärztestatistik 2023. BÄK;2023. Available from: https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/BAEK/Ueber_uns/Statistik/AErztestatistik_2023_18.04.2024.pdf[2] KBV. Berufsmonitoring Medizinstudierende 2022: Ergebnisse eine bundeswweiten Befragung. Berlin; 2023. Available from: https://www.kbv.de/media/sp/Berufsmonitoring_Medizinstudierende_2022.pdf
[3] Stengel S, Kotowicz M, Nohl-Deryk P, Schwill S. Qualitativ hochwertige hausärztliche Versorgung und begrenzte Arbeitszeit – ein Widerspruch? [Does Limited Working Time Contradict High-Quality of Care in Family Medicine?]. ZFA. 2021;97(9)