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59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) e.V.
01.-03.10.2025
Hannover


Meeting Abstract

5 Jahre Allgemeinmedizin – die erste Wahl

Ulrike Spary-Kainz 1
Maria Steinböck 1
Gerald Schutting 1
Julia Großmann 1
Reingard Glehr 1
Andrea Siebenhofer 1,2
1Medizinische Universität Graz, Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung, Graz, Österreich
2Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

Text

Hintergrund: Internationale Maßnahmen haben gezeigt, dass eine Stärkung der Allgemeinmedizin im Studium ein wesentlicher Baustein ist, dem Hausärzt:innenmangel entgegen zu wirken, weshalb es auch von universitärer Seite einer kontinuierlichen prä- und postgradualen Förderung des allgemeinmedizinischen Nachwuchses braucht.

Zielsetzung/Fragestellung: Im Rahmen dieses Projekts werden seit 5 Jahren durch prä- und postgraduale Initiativen wie Wahlfächer, Seminare und Mentoring Ärzt:innen einerseits durch zielgerichtete Aus- und Weiterbildungen fachspezifisch qualifiziert und andererseits die Vernetzung untereinander gestärkt, um Selbstvertrauen aufzubauen und die Bereitschaft zu erhöhen eigenverantwortlich in einer allgemeinmedizinischen Kassenordination tätig zu werden.

Diskussionspunkt: Welche Faktoren machen die Allgemeinmedizin für Medizinstudierende und junge Ärzt:innen attraktiv? Welches Gewicht haben derlei universitäre Initiativen, um die Allgemeinmedizin als „erste Wahl“ zu etablieren, und in wie weit sind weitere strukturelle Veränderungen nötig wie z. B. bessere Vergütung oder flexiblere Arbeitsmodelle?

Inhalt: Bislang wurden 14 verschiedene Angebote etabliert und diese wurden im Laufe der letzten fünf Jahre über 3800 Mal in Anspruch genommen. Das Projekt wird vom Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung unter Beteiligung der Jungen Allgemeinmedizin Österreich, der Steirischen Akademie für Allgemeinmedizin, der Tiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin, von Lehrpraxen, einem Krankenhausträger, sowie die Ärztekammer für Steiermark koordiniert. Die Finanzierung erfolgt über den Gesundheitsfonds Steiermark.

Take Home Message für die Praxis: Um dem anhaltenden Ärztemangel entgegenzuwirken, braucht es auch eine universitäre gezielte und langfristige Förderung des allgemeinmedizinischen Nachwuchses. Durch Vernetzung, spezifische Aus- und Weiterbildungen und Mentoring soll das Interesse an der Allgemeinmedizin gesteigert und Ärztinnen bestärkt werden, eigenverantwortlich in einer Praxis zu arbeiten und auch das Selbstbewusstsein für die eigene Fachdisziplin zu stärken.

Durch die bereits gesetzten Fördermaßnahmen über einen längeren Zeitraum ist es gelungen, die Veranstaltungen zu etablieren, was sich in einer kontinuierlichen Steigerung der Teilnehmer:innenzahl bei den Veranstaltungen zeigte.