59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
Vernetzungsstrukturen einer interdisziplinären Trans*-Gesundheitsversorgung
2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie
3Abteilung Klinische Psychologie und Sexualmedizin, Hannover, Deutschland
Text
Hintergrund: Die Prävalenz von Trans*- und queeren Personen nehmen ebenso zu wie die Diskriminierung von Minoritäten und dessen Auswirkungen auf die medizinische Versorgung. Viele Trans*-Personen fühlen sich alleingelassen, bemängeln lange Wartezeiten oder fehlende Informationsangebote bzgl. bestehender Angebote und Strukturen. Der Hausärzt:in kommt hierbei eine zentrale Rolle als erste Ansprechperson oder Vermittler:in an weitere Institutionen zu. Hierzu ist eine diskriminierungssensible Grundhaltung genauso wichtig wie eine gute regionale Vernetzung mit ortsansässigen queeren Beratungs- oder Therapieangeboten, Endokrinolog:innen, Psychotherapeut:innen, etc. Aktuell bestehende Strukturen hängen häufig an wenigen motivierten Personen, was es unmöglich macht, eine flächendeckende und angemessene Versorgung zu gewährleisten.
Zielsetzung/Fragestellung: Ziel des Workshops ist es, neben dem Überblick wichtiger Grundlagen beim Umgang mit Trans*Personen in der hausärztlichen Praxis die Teilnehmenden vor allem dabei zu unterstützen, sich regional zu vernetzen und mögliche Versorgungsangebote in ihrer Region zu finden bzw. aufzubauen.
Diskussionspunkt: Die Teilnehmenden sollen befähigt werden, sich an eigenen Versorgungsnetzwerken zu beteiligen oder diese regional aufzubauen. Zudem sollen die Besonderheiten im Umgang mit Trans*Personen diskutiert werden.
Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Ärzt:innen und Kolleg:innen anderer Berufsgruppen, welche bereits mit Trans*Personen arbeiten oder arbeiten möchten und am Aufbau einer interdisziplinären Vernetzungsstruktur zur verbesserten Versorgung von Trans*Personen in ihrer Umgebung interessiert sind.
Didaktische Methode/n: Nach einem kurzen Input durch die Dozenten sollen an Hand von Beispielen der Teilnehmenden u.a. Möglichkeiten, die Vernetzung vor Ort und so die Versorgung von Trans*Personen zu verbessern, in Kleingruppen erarbeitet werden. Hierzu sollen aktuelle Versorgungsstrukturen im Raum Hannover dargestellt werden. Es soll genug Raum für Vernetzung gegeben werden.
Take Home Message für die Praxis: Nach dem Workshop sollen die Teilnehmenden einen Überblick über mögliche regionale Vernetzungs- und Versorgungsstrukturen von Trans*-Personen haben, um sich weiterhin eigenmotiviert zu engagieren, diese aufzubauen oder bestehende Strukturen weiterzuentwickeln.
Geschätzte Anzahl Teilnehmer/innen: 20 Teilnehmende
Kurzvorstellung der Workshop-leitenden Person/en: Dr. Christian Wichers ist Facharzt für Allgemeinmedizin und langjährig in eigener Lehrpraxis in der LSBTIQ+-Community engagiert. Martin Ukat ist Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Sexualmedizin und begleitet Trans*-Personen auf Ihrem Transitionsweg.