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59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) e.V.
01.-03.10.2025
Hannover


Meeting Abstract

Seminarprogramme der Kompetenzzentren Weiterbildung – Bestandsaufnahme nach 6 Jahren Laufzeit

Susanne Heim 1
Charlotte Hoser 2
Kahina Toutaoui 3
Thielke Catharina Stracke 4
1Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
2Bayerische Landesärztekammer, Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin, Deutschland
3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
4Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland

Text

Hintergrund: Beim DEGAM-Kongress 2024 wurde ein Workshop zu den Seminarformaten der 16 Kompetenzzentren Weiterbildung (KW) durchgeführt. Der dortige Austausch war Basis einer Umfrage bei allen KW zu ihren Erfahrungen mit verschiedenen Seminarformaten.

Zielsetzung/Fragestellung: Welche Seminarformate bieten die KW an, welche Erfahrungen (Vor- und Nachteile) gemacht?

Material und Methoden: Die Befragung wurde mit Evasys© erstellt und im Januar 2025 über die Geschäftsstelle der DESAM per Mail an Projektverantwortliche der KW versandt. Im März wurde noch einmal nachgefasst. Die Ergebnisse wurden deskriptiv ausgewertet.

Ergebnisse: Hier können wir nur erste Ergebnisse skizzieren, eine vollständige Auswertung wird zum Kongress vorliegen: Alle KW bieten mind. 32 Unterrichtseinhieten (UE) an, die Umsetzung ist heterogen. Präsenzseminare werden von allen angeboten, meist mittwochs und i.d.R. als Einzelseminartage mit bis zu 4 Parallelsträngen. 4 KW bieten auch Halbtage an. Dauer und Anzahl der Seminare pro Strang ist unterschiedlich (2–6 UE). ÄiW können zumeist frei wählen (1 KW: festes Programm). 3 KW führen Doppelseminartage mit Übernachtung durch. Online-Seminare finden fast überall statt und an allen Wochentagen. Im Umfang sehr verschieden dauern sie 2 bis 8 UE. 9 KW bieten ‚After Work‘-Online-Seminare abends an, 5 KW auch Hybrid-Seminare.

Diskussion: Als vorteilhaft bei Präsenzangeboten wird der Austausch und direkte Kontakt zwischen ÄiW, Dozierenden und dem KW-Team angesehen, sowie die Möglichkeit der Vermittlung von Fertigkeiten (Hands on). Nachteilig ist der hohe Aufwand für das KW (bezahlbare Räumlichkeiten, Dozierendengewinnung, v.a. im Semester).

Online-Kurse werden v.a. in den Flächenländern als vorteilhaft angesehen. Betont wird die bessere Vereinbarkeit von Familie, Praxis und Fortbildung. Dozierende können unabhängig vom Wohnort, auch aus anderen KW, eingesetzt werden. Nachteile: Schulung und Betreuung von Dozierenden, bei Abendterminen Zusatzbelastung der Mitarbeitenden, kaum Austauschmöglichkeiten, kein Hands On.

Vorteil bei Hybridkursen ist die Flexibilität für die ÄiW. Von Nachteil sind der hohe technische und personelle Aufwand und die Herausforderung, beiden Gruppen gerecht zu werden.

V.a. online wäre ein KW-übergreifender Austausch von Blaupausen mit oder ohne Dozierendenaustausch machbar und ressourcenschonend. Hierfür sollten entsprechende Strukturen geschaffen werden (Tauschbörse o.ä.)

Take Home Message für die Praxis: Die Diversität der unterschiedlichen Seminarformate ist groß. KW können voneinander lernen und Formate testen, die woanders gut funktionieren.