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Hintergrund: Schlaf ist essenziell für die körperliche und psychische Entwicklung von Jugendlichen. Gleichzeitig deuten zahlreiche Studien darauf hin, dass Jugendliche weniger schlafen als empfohlen. Eine verringerte Schlafdauer kann unter anderem mit negativen Folgen für das psychische Wohlbefinden und einer verminderten schulischen Leistungsfähigkeit einhergehen. Eine Möglichkeit, einer verringerten Schlafdauer und chronischen Schlafproblemen entgegenzuwirken, ist die Anwendung von Schlafhygienepraktiken. Beispielsweise können Verhaltensweisen wie regelmäßige körperliche Aktivität und der Verzicht auf eine abendliche Bildschirmnutzung zu einer besseren Schlafqualität beitragen. Des Weiteren wird derzeit diskutiert, inwieweit die Gesundheitskompetenz einer Person eine Rolle bei der Prävention von Schlafproblemen spielen könnte.

Zielsetzung/Fragestellung: Die vorliegende Studie untersucht die Prävalenz von Schlafproblemen unter Jugendlichen. Zudem wird untersucht, in welchem Zusammenhang Schlafprobleme mit verschiedenen Schlafhygienepraktiken und der individuellen Gesundheitskompetenz stehen.

Material und Methoden: Es wurde eine repräsentative Befragung mit ca. 2.000 Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren durchgeführt. Schlafprobleme wurden mit der 4-Item Jenkins Sleep Scale, Gesundheitskompetenz mit der Kurzform des European Health Literacy Questionnaire und Schlafhygienepraktiken mit sechs eigens erstellten Items erfasst.

Ergebnisse: Die Häufigkeit von Schlafproblemen unterschied sich signifikant hinsichtlich Alter, Bildungsgrad und sozioökonomischem Status der Jugendlichen. Eine niedrigere Gesundheitskompetenz ging mit häufigeren Schlafproblemen einher. Zudem zeigte sich ein Zusammenhang zwischen bestimmten Schlafhygienepraktiken und Schlafproblemen.?

Diskussion: Schlafprobleme können bereits im Jugendalter auftreten, wobei bestimmte soziale Gruppen besonders häufig betroffen sind. Zukünftig sollte geprüft werden, inwieweit präventive Angebote zur Förderung der Gesundheitskompetenz und zu Schlafhygienepraktiken ein adäquates Mittel zur Vorbeugung von Schlafproblemen sein können.?

Take Home Message für die Praxis: Allgemein- und Familienmediziner können eine zentrale Rolle bei der Prävention von Schlafproblemen einnehmen. Beispielsweise können sie die vorliegenden Ergebnisse nutzen, um vulnerable Gruppen von Jugendlichen direkt anzusprechen. Zudem können sie im Beratungsgespräch die Bedeutung von individuellen Schlafhygienepraktiken adressieren.