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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung


08.-10.09.2025
Düsseldorf


Meeting Abstract

Von der interprofessionellen Ausbildung zur Mitarbeiterrekrutierung: Best Practices aus Bonn

Anthea Peters 1
Sven Dannemann 2
Ramona Bolz 1
1Universtitätsklinikum Bonn, Kinderkardiologie, Bonn, Deutschland
2Universitätsklinikum Köln, Pflegeschule, Köln, Deutschland

Text

In Bonn wurde die erste IPSTA in der Kinderkardiologie 2019 ins Leben gerufen und hat sich seitdem zu einer festen Größe in der medizinischen Lehre am Uniklinikum Bonn entwickelt. Neben der kardiologischen Normalstation wurde auch eine IPSTA auf der kardiochirurgischen Normalstation eingerichtet. 2022 etablierten wir die weltweit erste IPSTA auf einer kinderkardiologischen Intensivstation, die sowohl für die Ausbildung als auch für die Einarbeitung von Pflegekräften und Ärzten genutzt wird. Insgesamt werden in der Kinderklinik auf drei IPSTAs pro Jahr 52 zukünftige Ärzte und Pflegekräfte praxisnah ausgebildet, wobei der Schwerpunkt auf der interprofessionellen Zusammenarbeit liegt.

Unsere Erfahrung zeigen, dass ein wesentlicher Nutzen interprofessioneller Ausbildungsstationen neben einer Sensibilisierung für interprofessionelle Inhalte in der Rekrutierung neuer Mitarbeitender liegt – eine Erfahrung, die IPSTAs deutschlandweit teilen. Neben einer profunden Einarbeitung auf die jeweilige Station können Teilnehmenden oft für das spezifische Fachgebiet und das Engagement der Station begeistert werden.

In diesem Workshop zeigen wir, wie interprofessionelle Ausbildungsstationen (IPSTAs) erfolgreich in den Klinikalltag integriert werden können und welchen Einfluss sie auf die Mitarbeitergewinnung und -bindung haben.

Lernziel: Am Ende des Workshops können die Teilnehmenden:

  • mindestens zwei konkrete Maßnahmen benennen, mit denen interprofessionelle Ausbildung zur Mitarbeitergewinnung und -bindung auf Stationen beitragen kann.
  • eine interprofessionelle Lehrmethode auswählen und beschreiben, wie sie diese in ihren eigenen Arbeitskontext integrieren können.
  • den Zusammenhang zwischen Interprofessionalität, Patientensicherheit und Mitarbeiterzufriedenheit anhand von mindestens einem Praxisbeispiel erläutern.
  • innerhalb von vier Wochen nach dem Workshop eine erste interprofessionelle Reflexions- oder Feedbackmethode in ihrem eigenen Arbeitsbereich anwenden und ihre Erfahrungen reflektieren.

Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden:

Block 1 (30 Min.) – Impulsvortrag mit Best-Practice-Beispielen. Einführung & Erfahrungswerte aus 4 Jahren interprofessioneller Lehre:

  • Vorstellung der IPSTA-Modelle in Bonn
  • Bedeutung der interprofessionellen Zusammenarbeit für Patientensicherheit und Mitarbeiterzufriedenheit (Ergebnisse aus Befragungen)
  • Q&A-Runde

Block 2 (40 Min.) – Simulation, Reflektion und Diskussion. Interprofessioneller Werkzeugkoffer (Praxisphase):

  • Praktische Übungen zu Feedback & Reflexion.
  • Simulationseinheiten zur interprofessionellen Kommunikation.
  • Diskussion: Welche Methoden sind direkt übertragbar?

Block 3 (20 Min.) – Gruppenarbeit und Diskussion. Reflexion & Transfer:

  • Reflexion der eigenen interprofessionellen Rolle
  • Entwicklung konkreter Umsetzungsschritte für die eigene Klinik
  • Abschlussdiskussion

Zielgruppe: Ärzt*innen, Pflegekräfte, Lehrende und Führungskräfte aus medizinischen Einrichtungen

Vorbereitung: Keine spezifische Vorbereitung erforderlich. Eigene Erfahrungen zur interprofessionellen Zusammenarbeit können in die Diskussion eingebracht werden.