Logo

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung


08.-10.09.2025
Düsseldorf


Meeting Abstract

Medizinische Promotionen an der Ruhr-Universität Bochum: Vergleich zwischen Haupt- und Satellitencampus OWL

Barbara Emons 1,2
Annika Schürmann 1,2
Thorsten Schäfer 1,2
1Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Medizinische Lehre, Bochum, Deutschland
2Ruhr-Universität Bochum, Studiendekanat, Bochum, Deutschland

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Seit dem Wintersemester 2016/17 absolvieren jährlich 60 von 246 Medizinstudierenden des klinischen Studienabschnitts ab dem 7. Semester ihre Ausbildung am Campus Ostwestfalen-Lippe (OWL: Minden, Herford, Bad Oeynhausen, Lübbecke). Untersucht wird, wie sich der Wechsel nach dem 6. Semester auf das wissenschaftliche Interesse und Engagement der Studierenden auswirkt.

Methoden: Die Untersuchung basiert auf zwei Aspekten: Erstens wurden die Zahlen der erfolgreich abgeschlossenen Promotionen der letzten drei Jahre analysiert und Promotionsquoten berechnet, indem die Anzahl der Promotionen ins Verhältnis zu den Absolvent*innenzahlen von fünf Jahren zuvor gesetzt wurde. Zweitens wurde eine Online-Befragung durchgeführt, die Promotionsvorhaben, Forschungsbedingungen und Motivation der Studierenden mit 12 Items erfasst. Insgesamt wurden 612 Medizinstudierende im 7. und 9. Semester (469 am Standort Bochum/Herne, 143 am Standort OWL) mithilfe von EvaSys® befragt (vorläufiger Rücklauf: 15%). Die Datenerhebung erfolgt anonym, die statistische Auswertung konzentriert sich auf Unterschiede zwischen den beiden Standorten.

Ergebnisse: In den letzten drei Jahren wurden 454 Promotionen erfolgreich abgeschlossen. Die durchschnittliche Promotionsquote aller Medizinstudierenden lag zwischen 2022 und 2024 bei 54,4%. Für Bochum betrug die Quote 42,3%, während sie am Satellitencampus OWL mit 55,3% höher ausfiel. Erste Umfrageergebnisse aus dem 7. und 9. Semester (n=93) zeigen laufende Promotionsvorhaben bei 75,4% in Bochum und 67,9% in OWL. Dabei promovieren 5,9% der Studierenden nicht am eigenen Standort. Als häufigste Motivation für eine Promotion wurde die persönliche Weiterentwicklung genannt. Weitere Analysen zu Forschungsbedingungen folgen.

Diskussion: Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Studierende des Satellitencampus OWL sogar eine höhere Promotionsquote aufweisen als ihre Kommiliton*innen am Hauptcampus. Die laufende Umfrage wird detaillierter aufzeigen, wann und unter welchen Bedingungen Studierende ihr wissenschaftliches Engagement beginnen und welche fördernden oder hemmenden Faktoren dabei eine Rolle spielen. Nach aktuellem Stand zeigt sich, dass der Satellitencampus keine Nachteile für die wissenschaftliche Qualifikation mit sich bringt.