Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung
Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung
Interaktive Lernmodule und generative KI-gestützte Anwendungen zur Verbesserung der Arzt-Patienten-Kommunikation (ArPaK) – Evaluation eines KI-gestützten Blended-Learning-Formats für die medizinische Ausbildung
2Universitätsmedizin Rostock, Studiendekanat, Medizindidaktik, Rostock, Deutschland
Text
Fragestellung/Zielsetzung: Die Arzt-Patienten-Kommunikation (APK) ist entscheidend für den Behandlungserfolg und die Patientenzufriedenheit und rückt immer weiter in den Vordergrund der medizinischen Ausbildung [1]. Gleichzeitig stellen technologische Entwicklungen, insbesondere generative KI (gKI), neue Herausforderungen dar und bieten zugleich Chancen für die ärztliche Gesprächsführung. In diesem Kontext fokussiert das Lehrprojekt ArPaK (Interaktive Lernmodule und generative KI-gestützte Anwendungen zur Verbesserung der Arzt-Patienten-Kommunikation) zwei Ziele: 1. eine Verbesserung der kommunikativen Kompetenzen und 2. Förderung eines reflektierten Umgangs mit neuen Technologien für eine optimale Begleitung von informierten Patient*innen. Dafür entsteht ein Blended-Learning-Format, das interaktive Mikrolerneinheiten mit Echtzeit-Feedback, gKI-gestützte Simulationen und praxisnahe Präsenztrainings kombiniert. Die APK wird zunächst zeit- und ortsunabhängig in einem Lernmanagementsystem trainiert – danach in Präsenzphasen mit Simulationspersonen. Studierende setzen sich zudem mit Gesundheitsapps auseinander – sowohl aus der Perspektive der Patient*innen als auch der Ärzt*innen. Gesprächssimulationen mit gKI erweitern das Training: Ein Chatbot dient dabei als Simulationsperson, mit der mündlich kommuniziert werden kann. Studierende können ebenfalls eigene medizinische Szenarien entwickeln und erproben – ein gamifizierter Ansatz, der die Lernmotivation steigert.
Dieses einzigartige Blended-Learning-Format vereint interaktive Lernmodule mit Echtzeit-Feedback, gKI-gestützte Simulationen und praxisnahe Trainings – gamifiziert, technologiegestützt, authentisch und basierend auf dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM). Im Hinblick auf die Integration solcher Formate in die medizinische Ausbildung, stehen drei zentrale Fragen im Fokus der Evaluation:
- Welche Rolle spielt die gKI im Lernprozess ärztlicher Gesprächsführung,
- welche Wirksamkeit zeigt das Lehrangebot und
- wie wird es von den Teilnehmenden wahrgenommen?
Methoden: Die Evaluation erfolgt dreistufig in einem Mixed Methods Design:
- Ein Prä-/Posttest erfasst den subjektiven Kompetenzzuwachs,
- eine OSCE-Prüfung mit Kontrollgruppe bewertet objektiv die kommunikativen Fähigkeiten und
- eine qualitative Gruppendiskussion beleuchtet die Wahrnehmung des Lehrkonzepts sowie der gKI im Lernprozess.
Die verschiedenen Datenebenen sollen am Ende trianguliert werden, um eine Gesamteinschätzung vornehmen zu können.
Ergebnisse: Die Pilotierung wird im Sommersemester 2025 mit 16 Studierenden durchgeführt. Für den OSCE kommen in der Kontrollgruppe weitere 16 Studierende dazu. Wir erwarten erste Ergebnisse bis zu Ende August und hoffen, diese vorstellen zu können.
Diskussion: Die Erkenntnisse werden nach Abschluss der Erhebungen genutzt, um die Lehrmethoden anzupassen und so die nachhaltige Integration digitaler Technologien in die medizinische Ausbildung zu verbessern.