59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
DEGAM-Leitlinien – Methodik der Leitlinienarbeit – Do It Yourself
2Universität Rostock, Institut für Allgemeinmedizin, Rostock, Deutschland
3Hausarztpraxis, Deutschland
4Hausarztpraxis Mittelshuchting, Deutschland
Text
Hintergrund: Die DEGAM ist an zahlreichen Leitlinien beteiligt. Nicht nur die eigenen Leitlinien müssen laufend aktualisiert werden, auch neue Leitlinien sollen auf den Weg gebracht werden. Anfragen anderer Fachgesellschaften zur Beteiligung der DEGAM nehmen zu.
Es gilt, für die Allgemeinmedizin relevante Fragen evidenzbasiert zu beantworten. In Leitlinien anderer Fachgesellschaften sollen, wo nötig, hausärztliche Perspektiven mit eingebracht werden. Immer wieder tauchen Fragen auf, wie und wo man nach relevanter Literatur sucht, welche Arbeiten man berücksichtigt und nach welchen Kriterien methodische Qualität und klinische Relevanz bewertet werden. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob die gefundene Literatur geeignet ist, die klinische oder Forschungsfrage zu beantworten.
Zielsetzung/Fragestellung:
- Allgemeiner Einblick in die Leitlinienarbeit
- Erarbeitung einer relevanten und suchtauglichen Fragestellung
- Vermittlung und Umgang mit relevanten Datenbanken
- Vermittlung und Umgang mit relevanten Bewertungsinstrumenten
- Beantwortung der Fragestellung durch Ableitung von Empfehlungen
Diskussionspunkt:
- Umgang mit konträren Ergebnissen zu einer Fragestellung
- Umgang mit unterschiedlichen Auffassungen bezüglich der Empfehlungsformulierung
- Umgang mit fehlender Evidenzgrundlage
Zielgruppe: Mitglieder der DEGAM, allgemeinmedizinisch Tätige in Klinik oder Praxis mit Leitlinienerfahrung, Leitlinienkontakte der allgemeinmedizinischen Institute, wissenschaftlich Tätige und Studierende sowie an der Methodik der Leitlinienerstellung Interessierte
Didaktische Methode/n: Im Workshop wird die Arbeit von DEGAM-Leitliniengruppen simuliert. So können die Teilnehmenden unmittelbar erleben, welche Fragen beantwortet und welche Recherchen durchgeführt werden müssen und wie die gefundene Evidenz in Empfehlungen umgewandelt wird.
Take Home Message für die Praxis: Leitlinienarbeit macht Spaß, die interdisziplinäre Zusammensetzung der Gruppe fördert den Austausch, die Inhalte werden von den Beteiligten mitgestaltet und methodische Klippen mit Unterstützung umschifft.
Geschätzte Anzahl Teilnehmer/innen: 15–25 Teilnehmenden
Kurzvorstellung der Workshop-leitenden Person/en:
Günther Egidi: arbeitete 40 Jahre als Arzt, davon 25 Jahre als Hausarzt, an vielen Leitlinien beteiligt, in hausärztlicher Fortbildung aktiv
Olaf Reddemann: seit 20 Jahren Hausarzt in eigener Praxis, an zahlreichen Leitlinien in unterschiedlichen Funktionen beteiligt
Ralf Jendyk: Leiter Institut für Allgemeinmedizin in Rostock, in Bereich der Leitlinien seit ca. 15 Jahren aktiv
Cathleen Muche-Borowski: seit über 20 Jahren mit Leitlinien befasst, seit mehr als 12 Jahren Leitlinienentwicklungsstelle der DEGAM