59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
Kopfschmerzen in der Hausarztpraxis
Text
Hintergrund: Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Symptomen und können die Lebensqualität, das Sozialleben, die Arbeitsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Migräne und Spannungskopfschmerz zählen zu den häufigsten primären Kopfschmerzarten [1]. Die Migräne ist weltweit die zweithäufigste Ursache für Behinderung bei unter 50-Jährigen Frauen [2]. Viele Kopfschmerzen können bereits anhand der Anamnese diagnostiziert und in der hausärztlichen Praxis behandelt werden. Hausärzt:innen nehmen somit eine zentrale Rolle bei der frühzeitigen Diagnostik und Therapie ein.
Zielsetzung/Fragestellung: Ziel des Workshops ist es, Kopfschmerzentitäten sicher zu diagnostizieren und die geeignete Therapie abzuleiten. Anhand praxisnaher Fallbeispiele wird der Weg von der Anamnese zur Therapie veranschaulicht. Die Teilnehmenden sollen zur Durchführung einer effektiven nicht-medikamentösen und medikamentösen Basistherapie befähigt werden.
Diskussionspunkt: Trotz hoher Prävalenz werden Kopfschmerzen in der hausärztlichen Versorgung häufig zu spät oder unzureichend behandelt. Eine verbesserte Diagnosesicherheit und frühzeitige Therapie könnte die Versorgung in der Primärmedizin verbessern und eine mögliche Chronifizierung vermeiden.
Zielgruppe: Der Workshop richtet sich primär an hausärztlich tätige Ärzt:innen, die ihr Wissen über Kopfschmerzerkrankungen vertiefen möchten. Ebenso eingeladen sind wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, medizinisches Fachpersonal und Medizinstudierende.
Didaktische Methode/n: Nach einem Impulsvortrag zu Diagnostik und Therapie häufiger Kopfschmerzarten folgt eine fallbasierte Kleingruppenarbeit an drei Stationen. Unterstützendes Material stammt vom Westdeutschen Kopfschmerzzentrum und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG).
Take Home Message für die Praxis: Eine frühzeitige Diagnose, eine umfassende Patient:innenaufklärung und eine zielgerichtete spezifische Therapie, insbesondere bei Migräne, kann Symptomatik und Lebensqualität effektiv verbessern und eine mögliche Chronifizierung verhindern.
Geschätzte Anzahl Teilnehmer/innen: Die Veranstaltung ist für 20 bis 30 Teilnehmende konzipiert.
Kurzvorstellung der Workshop-leitenden Person/en: Dr. Lukas Becker, Isabel Herbst, Marius Gebauer und Marla Geller-von Bargen sind Ärztinnen und Ärzte am Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Essen in der Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin. Ihre Rotation im Westdeutschen Kopfschmerzzentrum vermittelte ihnen fundierte Expertise in der Diagnostik und Therapie von Kopfschmerzerkrankungen.
Literaturhinweise: Referenzen[2] Steiner, T. J., Stovner, L. J., Jensen, R., Uluduz, D., & Katsarava, Z. (2020). Migraine remains second
among the world's causes of disability, and first among young women: findings from GBD2019. The
Journal of Headache and Pain, 21(1), 137. https://doi.org/10.1186/s10194-020-01208-0[1] Porst, M., Wengler, A., Leddin, J., Neuhauser, H., Katsarava, Z., von der Lippe, E., Anton, A., Ziese, T., & Rommel, A. (2020). Migraine and tension-type headache in Germany. Prevalence and disease severity from the BURDEN 2020 Burden of Disease Study. Journal of health monitoring, 5(Suppl 6), 2–24. https://doi.org/10.25646/6990.2
References
[1] Steiner TJ, Stovner LJ, Jensen R, Uluduz D, Katsarava Z; Lifting The Burden: the Global Campaign against Headache. Migraine remains second among the world's causes of disability, and first among young women: findings from GBD2019. J Headache Pain. 2020 Dec 2;21(1):137. DOI: 10.1186/s10194-020-01208-0[2] Porst M, Wengler A, Leddin J, Neuhauser H, Katsarava Z, von der Lippe E, Anton A, Ziese T, Rommel A. Migraine and tension-type headache in Germany. Prevalence and disease severity from the BURDEN 2020 Burden of Disease Study. J Health Monit. 2020 Sep 9;5(Suppl 6):2-24. doi: 10.25646/6990.2. Erratum in: J Health Monit. 2020 Nov 30;5(Suppl 6):24. DOI: 10.25646/7683