59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
Wirksamkeit eines strukturierten Mentoring- und Traineeprogrammes auf Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen von ÄiW der Allgemeinmedizin
2Universitätsklinikum Bonn, Bonner Netzwerk für Versorgungsforschung, Bonn, Deutschland
3Universitätsklinikum Bonn, Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Nordrhein (KWNO) c/o Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
Text
Hintergrund: Bevorzugung eines Angestelltenverhältnisses und altersbedingtes Ausscheiden von hausärztlichen Vertragsärzt:innen führen zu einem Mangel an Hausärzt:innen. Um diesem Wandel entgegenzuwirken, richtet das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Nordrhein (KWNO) ein Mentoring- und Traineeprogramm für ÄiW aus. In acht Einheiten werden Strategien für ein erfolgreiches Praxismanagement vermittelt.
Zielsetzung/Fragestellung: Anhand des Knowledge-Skills-Attitude-Modells nach Bloom (1956) wird untersucht, ob das Mentoring- und Traineeprogramm zu Wissenszuwachs, höherer Handlungskompetenz und einer veränderten Einstellung gegenüber der vertragsärztlichen Tätigkeit führt.
Material und Methoden: Seit 2021 werden Teilnehmende des Traineeprogramms (aktuell N=135) vor und nach dem Programm mit einem Onlinefragebogen befragt. Zur Erfassung des selbsteingeschätzten Praxismanagements werden Items in Anlehnung an Dickhäuser et al. genutzt. Mit einer 7-stufigen Likert-Skala bewerten Teilnehmende ihr Wissen zu Zulassungsregularien, Praxissoftware, Haftungsfragen, Personalmanagement, gesetzlichen Verpflichtungen, Betriebswirtschaft, strategischer Praxisausrichtung und Wissensmanagement. Zudem werden Items zur Einstellung gegenüber der vertragsärztlichen Tätigkeit abgefragt. Die Häufigkeit von Tätigkeiten im Praxismanagement wie Risikodokumentation und Personalmanagement wird erhoben (mit Hilfe einer 5-stufigen Likert-Skala). Die Daten werden statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die aktuell laufende Erhebung (April 2025) wird in die Datenauswertung einbezogen. Die Ergebnisse liegen bis zur Konferenz vor.
Diskussion: Nach internationalen Studien ist zu erwarten, dass ein solches Programm Wissen steigert und Unsicherheit bezüglich einer vertragsärztlichen Tätigkeit reduziert.
Take Home Message für die Praxis: Strukturierte Mentoring- und Traineeprogramme sind eine wichtige Grundlage für eine spätere vertragsärztliche Tätigkeit und stärken die hausärztliche Versorgung.