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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung


08.-10.09.2025
Düsseldorf


Meeting Abstract

BarCamp Session – Richtlinien zu generativer KI an Hochschulen

Bernd F. M. Romeike 1
Martin Lemos 2
Marie-Christin Willemer 3
Johanna Mink 4
Sören Moritz 5
Christoph Stosch 5
Daniel Tolks 6,7
1Universitätsmedizin Rostock, Studiendekanat, Medizindidaktik, Rostock, Deutschland
2RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Audiovisuelles Medienzentrum (AVMZ), Aachen, Deutschland
3Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Institut für Didaktik und Lehrforschung in der Medizin (IDL), Dresden, Deutschland
4Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
5Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Kölner Interprofessionelles Skills Labs und Simulationszentrums (KISS), Köln, Deutschland
6Universitätsmedizin Rostock, Institut für Anatomie, Rostock, Deutschland
7Leuphana Universität Lüneburg, Zentrum für angewandte Gesundheitswissenschaften, Lüneburg, Deutschland

Text

Lernziele: Nach Abschluss des Workshops

  • haben Teilgebende die Besonderheiten des Formats „BarCamp“ kennengelernt,
  • haben Teilgebende bestehende KI-Richtlinien verschiedener Fakultäten analysiert,
  • haben Teilgebende mögliche allgemeingültige Prinzipien für KI-Richtlinien in der Hochschullehre diskutiert,
  • identifizieren Teilgebende zentrale Unterschiede und gemeinsame Schwerpunkte,
  • leiten Teilgebende Empfehlungen für die Weiterentwicklung fakultätsspezifischer sowie hochschulübergreifender Regelwerke ab.

Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden:

1. Hintergrund KI-Richtlinien: Trotz oder gerade wegen der rasanten Entwicklung von generativer KI sind für den verantwortungsvollen Einsatz und die dringend notwendige Integration in Lehre und Forschung Richtlinien oder Nutzungsordnungen bzw. „standard operating procedures (SOPs)“ von großer Bedeutung.

Klare Vorgaben ermöglichen

  • Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Klare Vorgaben ermöglichen, wie KI-basierte Inhalte erstellt, verwendet und bewertet werden.
  • Sicherung der akademischen Integrität: Sie helfen, Plagiate und die unsachgemäße Nutzung von KI-generierten Texten zu vermeiden.
  • Ethische Leitlinien: Durch Vorgaben wird sichergestellt, dass ethische Fragestellungen, wie Datenschutz und algorithmische Verzerrungen, adressiert werden.
  • Rechtliche Klarheit: Hochschulen erhalten so einen Rahmen, der Haftungsfragen und Urheberrechtsfragen klärt.
  • Förderung der Medienkompetenz: Richtlinien unterstützen Studierende und Lehrende darin, KI-gestützte Tools kritisch und zielgerichtet einzusetzen.
  • Innovationsförderung: Sie schaffen eine Basis, auf der neue Lehr- und Lernmethoden unter Einhaltung hoher Qualitätsstandards entwickelt werden können.

  1. 2. Hintergrund BarCamp: Barcamps unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von klassischen wissenschaftlichen Konferenzen [1]. Aufgrund der geringen Erfahrung mit dem Format wird zu Beginn der Veranstaltung eine kurze Einführung in die Methode gegeben (siehe Abbildung 1 [Fig. 1]). Obwohl das allgemeine Thema der Veranstaltung „Richtlinien und Nutzungsordnungen zu generativer KI an Hochschulen“ bereits bekannt ist, werden die Tagesordnung und die Themen der Veranstaltung nicht von den Organisatoren vorgegeben, sondern von den Teilnehmern, die zu Teilgebern werden. Die Teilgeber werden ermutigt, aktiv Beiträge zum Thema einzubringen und Diskussionen zu leiten. Sie formulieren Session-Vorschläge in Form eines kurzen Satzes, einer Frage oder eines Themas für eine Session. Diese werden dem Publikum kurz als „Pitch“ vorgestellt. Das Publikum stimmt direkt darüber ab, ob genügend Interesse an dem Vorschlag besteht. Die Themen mit genügend Interesse werden sofort im Entwurf des Sitzungsplans gesammelt. Nach dem letzten Vorschlag oder Pitch erstellen die Organisatoren den endgültigen Sitzungsplan. Die Anzahl der Sitzungen ist nur durch den verfügbaren Platz, die Räume und die Zeitfenster limitiert. Jede Sitzung wird dokumentiert, damit das Wissen auch über die Grenzen der Veranstaltung hinaus weitergegeben werden kann. Es steht den Teilgebenden zudem frei, eine Sitzung jederzeit zu verlassen, wenn sie ihrem Interesse nicht entspricht. Nach zwei Sessions treffen sich die Teilgebenden im Publikum für eine Zusammenfassung, Feedback oder Reflexion.

Abbildung 1: Pitching und Erstellen eines Sessionplans auf einem BarCamp

Zeitplan:

  1. Begrüßung und Vorstellung des Ablaufs (15 Min.)
  2. Teilgebende stellen Ideen für Sessions vor (15 Min.)
  3. Parallel-Sessions I (45 Min.)
  4. Wechsel-Pause (10 Min.)
  5. Parallel-Sessions II (45 Min.)
  6. Abschluss und Diskussion (20 Min.)

Zielgruppe: Alle an der digitalen Transformation der medizinischen Lehre interessierten Personen mit Neugier auf Innovationen.

Vorbereitung: Eine gezielte Vorbereitung ist nicht erforderlich. Eine tolle Video-Anleitung für BarCamps findet ihr hier: [https://www.youtube.com/watch?v=r8icYrYSsUY]. Ein ausführliches Fachbuch zum Thema BarCamp [2]. Auch hier gibt es weitere Informationen: [https://www.selbstlernen.net/materialien-fuer-praesenz/].


Literatur

[1] Romeike BF, Lang J, Stosch C, Moritz S, Behrends M, Lemos M, Mink J, Tolks D. Barcamps or unconferences as an emerging paradigm in medical education: Insights from a pilot and feasibility mixed methods study. PLoS One. 2024;19(8):e0309103. DOI: 10.1371/journal.pone.0309103
[2] Muuß-Merholz J. Barcamps & Co. Peer to Peer-Methoden für Fortbildungen. Weinheim: Beltz; 2019.