Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung
Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung
Entwicklung einer Microlearning-App für die Geburtshilfe
2Universität Bonn, Studiendekanat, Bonn, Deutschland
Text
Einführung: Weltweit erfreut sich App-basiertes Microlearning, vor allem im Bereich des Sprachenlernens, großer Beliebtheit. Bisher findet dieses flexible Lernformat dennoch in der medizinischen Ausbildung noch keine breite Anwendung. An der Universität Bonn haben wir eine Microlearning App namens MiLeMed (siehe Abbildung 1 [Fig. 1]) geschaffen, die es den Studierenden ermöglicht jederzeit und überall von ihrem Handy aus zu lernen. Gemeinsam mit der App haben wir noch ein Curriculum entwickelt, dass es ermöglicht die App in den geburtshilflichen Lehrplan zu integrieren.
Methoden: Die Microlearning App wurde an der Universität Bonn entwickelt und gestaltet und ermöglicht das flexible, studierendenfreundliche Lernen. Neben der technischen Entwicklung der App erarbeiteten wir auch Micro-Lektionen, die auf den Lehrinhalten des geburtshilflichen Curriculums der Universität Bonn basieren. Das Curriculum für die Microlearning App wurde basierend auf dem „Six-Step Approach“ von Kern entwickelt.
Ergebnisse: Die MiLeMed Microlearning App und das dazugehörige Curriculum ermöglichen den Studierenden zeit- und ortsflexibles Lernen. Zudem bietet die Microlearning App der Universität Bonn die Möglichkeit Zugriff auf die Nutzendendaten der Studierenden, diese können zur curriculären Weiterentwicklung von den Lehrenden genutzt werden. Die App gibt aber auch den Studierenden Informationen über das gelernte, was auch diesen ein individuelleres Lernerlebnis ermöglicht.
Diskussion: App-basiertes Microlearning bietet eine flexible und lernendenzentrierte Alternative der Wissensvermittlung. Langfristige Effekte, sowie den Vergleich zu klassischen Lernmethoden müssen jedoch in künftigen Studien untersucht werden. Um das Potenzial weiter auszubauen, werden zukünftig noch Gamification-Elemente hinzugefügt, wie beispielsweise ein „Streak“-System, die die Motivation und die Lernergebnisse der Studierenden zusätzlich steigern sollen.