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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung


08.-10.09.2025
Düsseldorf


Meeting Abstract

Evaluierung der Studierendenzufriedenheit: Fachliches vs. Verhaltensspezifisches Feedback im OSCE

Stefanie Collin 1
Franziska Großwendt 2
Gwendolyn Mayer 2
Hannah Lena Schindler 3
Olha Zavhorodnia 3
Jobst-Hendrik Schultz 2
1Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung für Anästhesiologie, Heidelberg, Deutschland
2Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
3Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heicumed, Heidelberg, Deutschland

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Neben medizinischem Wissen und klinischen Kompetenzen spielt auch das Verhalten und die Haltung des Studierenden eine wichtige Rolle für die Professionalisierung [https://nklm.de/zend/menu]. Bereits 2019 führte die Innere Medizin der Universität Heidelberg im OSCE ein verhaltensspezifisches Feedback ein [1], das zusätzlich zum bereits etablierten fachlichen Feedback angeboten wird. Während sich das fachliche Feedback auf die objektiv beurteilbaren klinisch-praktischen und kommunikativen Kompetenzen bezieht, fokussiert das verhaltensspezifische Feedback professionelle Haltung und auffällige Verhaltensmuster während der Prüfungssituation. Hierfür begleitet ein Feedbackgeber den Studierenden über vier verschiedene Prüfungsstationen. Dieses Feedback soll Studierenden zur Reflektion anregen, sie zur Weiterentwicklung ihrer professionellen Kompetenzen befähigen und den Lernprozess positiv unterstützen [2]. Diese Studie hat das Ziel, die Gesamtzufriedenheit der Studierenden sowie den Nutzen von Feedback auf die Professionalisierung zu evaluieren.

Methoden: Im Rahmen der OSCE Prüfung WS 24/25 wurde die Evaluation mittels Online-Fragebogen durchgeführt. Zusätzlich dokumentierten die Feedbackgeber wesentliche verhaltensspezifische Aspekte, zu denen sie Feedback gegeben haben. Diese wurden nach Häufigkeiten ausgewertet.

Ergebnisse: Eine erste Auswertung der Ergebnisse zeigt bei einer hohen Teilnahmebereitschaft (Rücklaufquote 89%, TN=156), dass die Studierenden beiden Feedbacks einen hohen subjektiven Nutzen für ihre Ausbildung zuschreiben. Tendenziell bewerten sie das verhaltensspezifische Feedback etwas positiver. Bei den verhaltensspezifischen Aspekten wurden Strukturierung, Empathie und Nervosität am häufigsten genannt.

Diskussion: Der von den Studierenden zugeschriebene hohe subjektive Nutzen beider Feedbackformen unterstreicht die hohe Relevanz für die Ausbildung. Es besteht ein hohes Interesse an Feedback als Instrument zur persönlichen und professionellen Weiterentwicklung. Die Nachhaltigkeit dieses Feedbacks sollte in weiteren Studien untersucht werden.

Take Home Messages:

  • Studierenden sehen einen hohen Nutzen von Feedback für ihre professionelle Weiterentwicklung.
  • Die Nachhaltigkeit dieser Form des Feedbacks sollte in weiteren Studien untersucht werden.

Literatur

[1] Boldt S, Schimpf A, Schultz JH. Feedback am Ende einer OSCE-Prüfung – Erfahrungen, Grenzen und Möglichkeiten. In: Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP-020. DOI: 10.3205/20gma070
[2] Fabry G. Wie lassen sich professionelle Kompetenzen im Medizinstudium vermitteln? ?Ethik Med.?2022;34:287-299. DOI: 10.1007/s00481-022-00695-w