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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung


08.-10.09.2025
Düsseldorf


Meeting Abstract

Förderung medizinischer Berufsaspirationen von Gymnasiasten durch verschiedene technologiegestützte Lehransätze – Part 2

Lena Giebeler 1
Zoé Tabea Stegers 1
Gero Reddig 1
Martin Baumann 1
1RWTH Aachen University, Institut für Angewandte Medizintechnik, Aachen, Deutschland

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Der Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Die Studie „beMed“ untersucht, inwiefern technologiegestützte und interaktive Lehrmethoden, wie der Einsatz von 3D-Druck, EKG-Datenloggern und eine interaktive Fallbearbeitung, das medizinische Verständnis und die Berufsaspirationen von Gymnasiasten fördern können. Zudem soll evaluiert werden, ob sich langfristige Effekte hinsichtlich Wissenserhalt und Berufswunsch zeigen.

Methoden: In der ersten Untersuchungsphase 2024 wurden 40 Schüler*innen der Jahrgangsstufen 10 in zwei Gruppen randomisiert: eine mit konventionellem Unterricht (Gruppe „K“) und eine mit technologiegestützter Lehre („T“). Beide Gruppen bearbeiteten identische Lerninhalte, wobei Gruppe „T“ 3D-gedruckte Organmodelle und interaktive Gruppenarbeiten nach dem Prinzip des POL nutzte sowie mit dem Peyton-Schema geschult wurde, selbst EKG-Kurven aufzunehmen.

Zur Wissensmessung wurden direkt nach der Intervention schriftliche Tests durchgeführt. Basierend auf diesen Ergebnissen und den Rückmeldungen auf unseren Vortrag bei der GMA2024 wird die Stichprobe zwischen April und Juli 2025 auf vier Schulen erweitert (n ~ 160, jeweils ~80 Schüler*innen pro Gruppe). Zudem erfolgt eine Retentionsstudie nach sechs Monaten, um langfristige Effekte auf Wissenserhalt und Berufsaspirationen zu untersuchen.

Ergebnisse: Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass Gruppe „T“ in „knows how“-Fragen besser abschnitt, während Gruppe „K“ bei „knows“-Fragen überlegen war. In beiden Gruppen führte allein die Auseinandersetzung mit medizinischen Themen zu einem gesteigerten Interesse an medizinischen Berufen. Die Analysen 2025 sollen klären, ob diese Effekte bei einer größeren Stichprobe reproduzierbar sind und wie stabil das medizinische Interesse sowie der Wissenserhalt über sechs Monate hinweg sind.

Diskussion: Die bisherigen Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung eines frühzeitigen und praxisnahen schulischen Kontakts mit medizinischen Inhalten. Technologiegestützte Ansätze können deren Verständnis vertiefen. Aber auch traditionelle Lehrmethoden tragen zur Wissensverankerung bei. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass beide Lehrmethoden die Motivation für eine spätere Tätigkeit im medizinischen Bereich steigern können. Die Retentionsstudie wird Aufschluss darüber geben, welche Methode langfristig effektiver ist.