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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung


08.-10.09.2025
Düsseldorf


Meeting Abstract

EPAs leicht gemacht

Jana Jünger 1
Sofia Gelashvili 1
Julian Großstück 1
Eszter Richter 1
Christoph Weiß-Becker 2
Folkert Fehr 3
1Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH, Heidelberg, Deutschland
2Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin Husum, Husum, Deutschland
3Deutsche Gesellschaft für Ambulante Allgemeine Pädiatrie (DGAAP) e. V., Rhauderfehn, Deutschland

Text

Inhalt: Entrustable Professional Activities (EPAs) spielen eine zentrale Rolle in der kompetenzbasierten medizinischen Ausbildung. Sie definieren spezifische Tätigkeiten, die Medizinstudierenden und Ärzt*innen sowie Gesundheitsfachpersonen in Aus- und Weiterbildung je nach Ausbildungsstand und Kompetenzniveau anvertraut werden können. Damit bieten EPAs eine strukturierte und praxisnahe Möglichkeit, den individuellen Lernfortschritt transparent zu evaluieren und durch gezieltes Feedback zu fördern.

Der gezielte Einsatz von EPAs trägt wesentlich dazu bei, die Lücke zwischen Studium und Beruf zu verkleinern. Indem EPAs praxisnahe Aufgaben wie die Aufnahme neuer Patient*innen oder die Koordination interdisziplinärer Teams abbilden, ermöglichen sie eine strukturierte Begleitung des Lernprozesses. Gleichzeitig fördern sie die interdisziplinäre Zusammenarbeit und schaffen Transparenz in der Beurteilung von Lernfortschritten.

Die Entwicklung sinnvoller und praxisnaher EPAs stellt jedoch eine Herausforderung dar. Insbesondere die Abgrenzung der Performanztestung von communication und prozedural skills, sowie die Definition der adäquaten Task-Größe sind häufige Probleme. Zu kleinteilige EPAs sind in der Realität schwer umsetzbar und führen zu vielen Testungen, zu umfassende EPAs sind dagegen oft zu allgemein, um genau zu verstehen, welcher Bereich mit dieser EPA abgebildet wird. In diesem Workshop liegt der Fokus auf der inhaltlichen Entwicklung von EPAs als auch der Bestimmung einer adäquaten. Dabei werden praxisnahe Beispiele und bewährte Methoden zur Erstellung und Implementierung von EPAs vermittelt.

Die Teilnehmenden erarbeiten gemeinsam in Kleingruppen EPAs, die sowohl die klinische Realität als auch die Anforderungen an die Ausbildung berücksichtigen.

Schwerpunkte des Workshops:

  • Relevanz von EPAs für die kompetenzbasierte medizinische Ausbildung verstehen und einordnen.
  • Eigene EPAs entwickeln.
  • Strukturierte Feedback- und Evaluationsprozesse nutzen, um den individuellen Lernfortschritt gezielt zu begleiten.
  • Herausforderungen der Implementierung erkennen und Strategien zur erfolgreichen Integration in den klinischen Alltag erarbeiten.

Take-Home Message:

  • Gezielt entwickelte EPAs erleichtern die Umsetzung kompetenzbasierter Ausbildungskonzepte.
  • Strukturierte Formulierungen und klare Lernziele verbessern die Transparenz und Vergleichbarkeit von EPAs.
  • Feedback- und Bewertungsprozesse spielen eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Implementierung.
  • Praxisnahe EPAs fördern die eigenständige Kompetenzentwicklung und den sicheren Übergang in die ärztliche Praxis.

Zielgruppe: Dieser Workshop richtet sich an Lehrende, Ausbildungs- und Weiterbildungspersonal in der medizinischen Lehre und den Gesundheitsfachberufen.


References

[1] Nachwuchsärzte: Training kann Lücken zwischen Studium und Beruf verkleinern. Dt Aerztebl. 22. April 2024. Zugänglich unter/available from: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/150762
[2] Ten Cate O. Entrustability of professional activities and competency-based training. Med Educ. 20025;39(12):1176-1177. DOI: 10.1111/j.1365-2929.2005.02341.x
[3] Pangaro L, Ten Cate O. Frameworks for learner assessment in medicine: AMEE Guide No. 78. Med Teach. 2013;35(6):e1197-e1210. DOI: 10.3109/0142159X.2013.788789