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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung


08.-10.09.2025
Düsseldorf


Meeting Abstract

Interdisziplinäre Fallkonferenzen kompakt: Podcasts von Studierenden für Studierende

Monika Himmelbauer 1
Luka Laub 2
Philipp Pavelka 1
Melanie Schirl 2
Andrea Praschinger 1
1Medizinische Univiersität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
2Medizinische Univiersität Wien, Univ.-Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Wien, Österreich

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Um das Lernen von Studierenden zu unterstützen, spielen digitale Medien eine wichtige Rolle. Als geeignetes E-Learning-Format haben sich Audio-Podcasts erwiesen [1]. Diese können als Ergänzung zu den Aufzeichnungen von Vorlesungen ein vertiefendes und nachhaltiges Lernen ermöglichen [2]. Podcasts haben auch noch einen Vorteil: Sie können praktisch von überall angehört werden, von zu Hause oder von unterwegs. Daher war das Ziel, eine Podcastreihe ergänzend zu den Pflichtvorlesungen im 5. Studienjahr für Studierende der Humanmedzin anzubieten.

Methoden: Seit Februar 2016 produziert ein kleines Team von Tutor*innen Podcast-Episoden. Diese orientieren sich an den Pflichtvorlesungen im 5. Studienjahr Humanmedizin in den „Interdisziplinäre Fallkonferenzen“. Jede Episode enthält einen Patientenbericht mit einem Überblick über klinische Symptome, Diagnostik und Therapie. Der Podcast wird so bearbeitet und geschnitten, dass die maximale Länge von 15 Minuten nicht überschritten wird.

Jeder Podcast durchläuft eine gründliche Qualitätskontrolle, um den Inhalt in Bezug auf Korrektheit sowie Relevanz sicherzustellen:

  • Themen basieren auf einem didaktischen Entwurf (Blueprint)
  • Schreiben eines Manuskripts
  • Tonaufnahme
  • Bearbeitung und Schneiden des Podcasts
  • Überprüfung bzw. Genehmigung durch die ursprünglichen Dozent*innen der Vorlesung
  • Neubearbeitung des Podcasts

Da das Anhören von Podcasts auch nur passiv erfolgen kann, werden lernunterstützend zudem Gamification-Methoden (z.B. Quizzes) angeboten.

Ergebnisse: Als Grundlage für die Ausarbeitung der Podcasts dient ein sogenannter zweidimensionaler Blueprint, der einerseits auf die verschiedenen Fachbereiche und andererseits auf die Gebiete Diagnostik/Therapie und Prävention/Patient Safety bezogen ist. Bis jetzt gibt es 24 Podcastfolgen (z.B. Insult, Polytrauma, Alkoholabhängigkeit, tropische Infektions-krankheiten, Struma nodosa). Ein fachübergreifender Podcast zum Thema Gendermedizin ergänzt diese Serie. Die erstellten Podcasts sind gemeinfrei (mit den entsprechenden Lizenzen: CC BY-NC-ND). Rückmeldungen zeigen, dass Studierende diese Podcasts (mit ergänzenden Gamification-Methoden) als Lernressource schätzen.

Diskussion: Aus pädagogischer Sicht profitieren nicht nur die zuhörenden Studierenden von dem Podcast. Es erwerben auch die Tutor*innen zahlreiche didaktische Erkenntnisse und technische Fähigkeiten. Insgesamt gesehen könnte der Einsatz von Podcasts zudem die Erweiterung des Wissens der Studierenden fördern [2].


Literatur

[1] Kelly J, Perseghin A, Dow AW, Trivedi SP, Rodmann A, Berk J. Learning Through Listening: A Scoping Review of Podcast Use in Medical Education. Acad Med. 2022;97(7):1079-1085. DOI: 10.1097/ACM.0000000000004565
[2] McCarthy J, Porada K. Serving up Peds Soup: Podcast-based paediatric resident education. Med Educ. 2020;54(5):456-457. DOI: 10.1111/medu.14113