Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung
Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung
Implementierung von Anvertraubaren Professionellen Tätigkeiten (Entrustable Professional Activities) in der ärztlichen Weiterbildung: Scoping Review
Text
Fragestellung/Zielsetzung: Die kompetenzbasierte medizinische Lehre (CBME) prägt zunehmend die Aus- und Weiterbildung in Gesundheitsberufen. In diesem Rahmen werden Anvertraubare Professionelle Tätigkeiten (Entrustable Professional Acitvities, EPAs) genutzt, um Lernende entsprechend ihrer Fähigkeiten schrittweise zu begleiten, von der Beobachtung einer Tätigkeit bis zur selbstständigen Ausübung. In der internationalen Literatur fehlen Best Practice Beispiele für den Übergang zur kompetenzbasierten Lehre, inklusive der Nutzung von EPAs, in der ärztlichen Weiterbildung. Dies stellt Lehrende und Lernende vor Herausforderungen und gefährdet den Erfolg der EPA-basierten ärztlichen Weiterbildung.
Dieses Scoping-Review soll die Ergebnisse der Literatur zur EPA-Implementierung zusammenfassen, Lücken identifizieren und umsetzbare Erkenntnisse liefern, die Lehrende und Institutionen bei den Implementierungsstrategien unterstützen.
Methoden: Wir führten ein Scoping Review durch, entsprechend des Arksey and O’Malley Frameworks und des PRISMA-ScR Leitfadens. Mit Unterstützung eines Bibliothekars entwickelten wir search strings entlang der Kriterien für population, content, and context (PCC). Titel und Abstracts wurden in Embase, ERIC und PubMed gescreent und im Hinblick auf die festgelegten Einschlusskriterien beurteilt. Die ausgewählten Artikel werden mithilfe einer Inhaltsanalyse untersucht, um relevante Themen zu identifizieren.
Ergebnisse: Von 479 gefundenen Artikeln konnten 38 Artikel eingeschlossen werden. Wir fanden darunter sechs Artikel zur Perspektive von Studierenden, 19 Artikel zur Perspektive der Weiterzubildenden, und 19 Artikel zur Perspektive der Dozierenden zur EPA-Implementierung. Sieben Artikel berichteten sowohl über die Perspektiven von Weiterzubildenden als auch von Dozierenden. Die Inhaltsanalyse der Daten zeigt als vorläufige Themen: Wissen und Verständnis von EPAs, Einstellung zu EPAs, Engagement und Faculty Development und fördernde und hindernde Faktoren der Umsetzung.
Diskussion: Trotz laufender Reformen hin zu kompetenzbasierter Lehre gibt es nur wenige Erkenntnisse zur EPA-Implementierung in der klinischen Umgebung und im Kontext der Weiterbildung. Die identifizierten Themen zeigen die Komplexität der EPA-Implementierung und zeigen, wie Wahrnehmungen, Engagement und Kontextfaktoren die Erfahrungen Lernenden und Dozierenden bei der Integration von EPAs in die klinische Praxis prägen.