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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung


08.-10.09.2025
Düsseldorf

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Meeting Abstract

Übereinander Lernen: Ein videobasiertes Lernangebot für die interprofessionelle Ausbildung – persönliche Portraits als Türöffner

Wibke Hollweg 1
Nanny Karius 2
Ronald Cerdas 2
Ronja Behrend 1
1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Berlin, Deutschland
2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Team eLearning, Berlin, Deutschland

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Interprofessionelle Zusammenarbeit ist wesentlich für eine optimale Patient*innenversorgung und sollte durch interprofessionelle Ausbildung – im Sinne des Von-, Mit- und Übereinander Lernens – vorbereitet werden [https://www.caipe.org]. Während das Von- und Miteinander Lernen eine Interaktion Studierender unterschiedlicher Professionen voraussetzt, kann dagegen das Übereinander Lernen in einem ersten Schritt auch ohne direkte persönliche Interaktion erfolgen, indem Informationen über andere Professionen aufgenommen werden. Im Projekt HEDS (Handlungs- und Entscheidungskompetenz digital stärken) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin wurde ein videobasierter, digitaler Selbstlernkurs konzipiert, der durch persönliche Portraits Einblicke in die Handlungsfelder von über zwanzig Praktiker*innen aus ambulanten und stationären Settings ermöglicht. Über eine virtuelle „Landkarte der Gesundheitsversorgung“ wählen Nutzer*innen selbstständig Professionen aus, für die jeweils Videos und schriftliche Zusatzinformationen zur Verfügung stehen. Die Expert*innen schildern ihre persönlichen professionellen Rollen und Verantwortlichkeiten sowie Herausforderungen und Zukunftsthemen für ihre eigene Profession und die Bedeutung interprofessioneller Zusammenarbeit für ihren Versorgungsbereich.

Methoden: Das Lernangebot wurde in Zusammenarbeit mit dem Team eLearning der Charité mediendidaktisch geplant und umgesetzt. Studierende und Lehrende aus verschiedenen Gesundheitsstudiengängen werden den Kurs im SoSe 2025 pilotieren. Daten zum Lernzuwachs, zur Nutzerfreundlichkeit und Motivation werden mit einem Online-Fragebogen erhoben und quantitativ ausgewertet. Zudem wird eine Fokusgruppendiskussion durchgeführt, um qualitativ einen Einblick in die Lernerfahrung von Studierenden zu erhalten.

Ergebnisse: Das Lernangebot bietet die Möglichkeit, interessengeleitet explorierend über andere Professionen zu lernen, kann aber auch gezielt für konkrete Fragestellungen als Lehrmaterial in ausgewählte Lehrveranstaltungen eingebunden werden. Es werden sowohl die quantitativen Evaluationsergebnisse aus der Studierenden- und Lehrendenbefragung als auch die Ergebnisse der Fokusgruppendiskussion präsentiert. Zudem wird von Lehrenden und Studierenden die Einschätzung zur didaktischen Einbindung in verschiedenen Lehr-/Lernformaten erhoben.

Diskussion: Die Ergebnisse werden im wissenschaftlichen Kontext diskutiert und vorgestellt. Es wird die Frage beantwortet, ob durch das virtuelle Kennenlernen verschiedener Professionen im beschriebenen Lernangebot die Motivation für interprofessionelles Lernen gesteigert und die Relevanz der Zusammenarbeit verdeutlicht werden kann.

Take Home Message: Durch das virtuelle, videobasierte Kennenlernen verschiedener Professionen durch persönliche Portraits kann die Möglichkeit bestehen, schon in der Ausbildung die Motivation für interprofessionelles Lernen zu steigern und die Relevanz der Zusammenarbeit zu verdeutlichen.