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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Genauigkeitsanalyse der kinematischen Alignment-Technik mittels Femur-basierter Tibiavorrichtung

Alexander Maslaris 1,2
Abtin Alvand 1
William Jackson 1
Andrew Price 1
1Oxford University Hospital NHS, Nuffield Orthopaedic Centre, Oxford, UK
2Lehrstuhl für Orthopädie, Friedrich-Schiller Universität, Jena, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Das uneingeschränkt kinematisches Alignment (KA) in der Knie Total-Endoprothetik (KTEP) bietet ein personalisiertes Vorgehen an, das die präarthritische konstitutionelle Anatomie des verschlissenen Knies wiederherstellt. KA ist weichteilfreundlich und mit verbesserten funktionellen Ergebnissen und höherer Patientenzufriedenheit verbunden. Eine der wichtigsten Säulen des Erfolgs bei der personalisierten KTEP ist die Genauigkeit & Präzision der Operationstechnik, damit ein physiologisch bilanziertes Gelenk ohne Weichteilreleases und Knochennachresektionen ermöglicht werden kann. Während Roboterassistierte KTEP in dieser Hinsicht Fortschritte zeigt, wird ihr tatsächlicher Nutzen angesichts der damit verbundenen erhöhten Kosten und Logistik in Frage gestellt. Diese Studie analysiert die Genauigkeit einer anwenderfreundlichen und standardisierten KA-Methode mittels Femur-basierter konventioneller Tibiavorrichtung.

Material und Methoden: Eine retrospektive Datenanalyse an 100 konsekutiven KA-KTEP wurde durchgeführt. Alle Patienten erhielten eine uneingeschränkte KA-Messschablonentechnik mit der Femur-basierten Tibiavorrichtung. Primärer Endpunkt war die Bewertung der Genauigkeit bei der Wiederherstellung der femoralen und tibialen Ausrichtungswinkeln, LDFA and MPTA. Der sekundäre Endpunkt wertete die Inzidenz von intraoperativen Nachresektionen an der Tibia aus. Eine Reliabilitätsanalyse (ICC) der LDFA and MPTA auf Röntgen (Ganzbeinaufnahme) wurde ebenso durchgeführt, um den Bias Effekt zu bewerten.

Ergebnisse: 50 Patienten mit geeigneten präoperativen und postoperativen Ganzbeinaufnahmen wurden für die Genauigkeitsanalyse eingeschossen. Die mittlere Abweichung von LDFA und MPTA betrug -0,17° ±1,0° (-2,6 – 2,1°) und 0,46° ±2,2° (-3,7 – 6,5°). Die ICC-Reliabilitätsprüfung der Röntgenmessungen zeigte insgesamt eine „almost perfect“ Übereinstimmung (0,97 – 0,98), mit einer „substantial“ Übereinstimmung bei den schwereren Valgus-Phänotypen >10° (0,79 – 0,92). Bei einem anfänglichen Tibiaschnitt von 10 mm unter Verwendung des „Linked-Jig“ Geräts betrug die Nachschnittrate 23%, wovon nur 5% auf eine Orientierungskorrektur der Koronal- oder Sagittalebene entfielen.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Verwendung der „Linked-Jig“ Technik kann zuverlässig und mit hoher Genauigkeit die Anatomie des konstitutionellen Knies wiederherstellen. Der vorgegebene 10 mm initiale Resektionstiefe der Tibia unter Verwendung dieser Schablone erzeugt möglicherweise nicht genügend Gelenkspaltraum für physiologische Weichteillaxität.

Abbildung 1 [Abb. 1]

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Abbildung 2 [Abb. 2]

Abbildung 2

Abbildung 3 [Abb. 3]

Abbildung 3

Tabelle 1 [Tab. 1]

Tabelle 1