Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
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SUVmax – Indikator für das Pathogen bei Spondylodiszitiden?
2Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Universität zu Köln, Köln, Deutschland
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Die Spondylodiszitis ist eine entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule mit einer zunehmenden Inzidenz. Klassische Erreger sind S. aureus oder S. epidermidis. Für die Diagnose wird – als Goldstandard – das MRT häufig als bildgebendes Verfahren herangezogen. Es gibt jedoch Patienten, für die ein MRT nicht in Frage kommt. In der CT-Bildgebung lassen sich bereits destruierende Prozesse des Knochens gut darstellen. Zum anderen könnte das PET-CT an Bedeutung gewinnen, falls sich hieraus ein Mehrnutzen ergibt. Die verschiedenen Bildgebungsmodalitäten werden in der aktuellen Literatur immer wieder evaluiert. Ziel der Studie ist die Evaluation der Aussagekraft des PET-CT Bildgebung in Hinblick auf den prädiktiven Nutzen für Pathogene.
Material und Methoden: Es wurden 540 Patienten aus der Datenbank mit einer Spondylodiszitis zwischen März 2008 und Januar 2018 eingeschlossen. Es erfolgte die Auswertung der mikrobiologischen Proben in Hinblick auf das auslösende Pathogen als auch die Auswertung der Bildgebung, hier insbesondere des F18-FDG-PET/CT.
Ergebnisse: Insgesamt gab es 42 Fälle mit einem PET-CT. Hiervon erfolgte der Nachweis von S. aureus 38,1% (n=16), E. faecalis 14,3% (n=3), S. epidermidis 11,9% (n=5), C. acnes 4,76% (n=2) und anderer oder kein Keimnachweis 30,95% (n=13). Das durchschnittliche SUVmax lag bei 8,33±6,14. Wir konnten einen signifikanten Unterschied zwischen den verschiedenen Keimen nachweisen (p=0,024) (Abbildung 1 [Fig. 1]). Insbesondere zeigte sich ein signifikant höherer SUVmax bei Nachweis eines S. aureus 8,8 (3,8 – 18,5) im Vergleich zu allen anderen Keimen oder keinen Keimnachweis 5,64 (2,7 – 18,5) (p=0,009).
Abbildung 1: SUVmax im Vergleich für die verschiedenen Pathogene bei Spondylodiscitis
Diskussion und Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass das PET-CT einen indikativen Nutzen in Hinblick auf die Pathogene bei der Spondylodiscitis haben kann. Insbesondere S. aureus scheint sich signifikant von anderen Keimen zu unterscheiden. Weitere Studien müssen dies in größeren Kohorten verifizieren. Dann ist möglicherweise auch die Festlegung von Grenzwerten möglich.



