Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Klinische Ergebnisse nach arthroskopischer Fadenanker-Refixation bei knöcherner Bankart-Läsion mit einem Langzeit-Follow-Up von durchschnittlich 18 Jahren
2Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), Charité, Berlin, Deutschland
3Orthopädisches Fachzentrum (OFZ), Weilheim, Deutschland
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Ziel dieser Studie war die Schulterstabilität und -funktion nach arthroskopischer Fadenanker-Refixation bei knöcherner Bankart-Läsion zu analysieren. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Schulterstabilität und -funktion über die Zeit hinweg konstant bleiben würden.
Material und Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive, monozentrische Studie. Im Zeitraum von 11/1999 bis 04/2010 konnten 50 Patienten nach arthroskopischer Fadenankerrefixation (Single-Row-Technik nach Porcellini et al. (Arthroscopy, 2002) nach knöcherner Bankart-Läsion eingeschlossen werden und mit einem mittleren Follow-Up von 6,8 Jahren mit einer Follow-Up-Rate von 90% (45/50 Patienten) im Jahr 2013 bereits nachuntersucht werden. Es erfolgte nun eine erneute Nachuntersuchung des vorhandenen Patientenkollektivs mittels eines standardisierten Fragebogens. Neben Angaben zu Return-To-Sports (Aktivitäts- und Leistungsniveau prä- und postoperativ, Gründe einer Nicht-Rückkehr zum Sport) wurden patientenbezogene Outcome-Parameter (PROMs; SSV, WOSI Score, Constant-Murley Score, ASES Score, Oxford Instability Score) erhoben.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt des letzten Follow-Ups konnten 22/45 (48,9%) der Patienten mit einem durchschnittlichen Follow-Up von 18,5 Jahren (Range: 14,4 bis 25,1 Jahre) eingeschlossen werden. 17 waren männlich und 5 weiblich mit einem durchschnittlichen Alter von 64,5 Jahren (Range: 43 bis 86 Jahre) zum Nachuntersuchungszeitpunkt. Keiner der Patienten hatte postoperativ eine Re-Luxation. 20/22 gaben keine Instabilität an; 1 Patient spüre eine subjektive Instabilität nur bei speziellen Überkopfbewegungen und 1 Patient bereits bei Alltagsbewegungen. 21 der Patienten würden die OP erneut durchführen lassen. Eine erneute OP wurde bei 2 Patienten durchgeführt (offene Re-Osteosynthese bei traumatischer Glenoidfraktur nach ca. 9 Jahren postoperativ; inverse Schulterprothese bei Cuffarthropathie nach 21,9 Jahren postoperativ). 19 Patienten sind sportlich aktiv, wovon 8/19 Patienten eine verbesserte, 10 eine unveränderte und 1 eine schlechtere Sportfähigkeit postoperativ im Vergleich zu präoperativ angaben. 6/19 konnten nicht auf das sportliche Niveau zurückkehren, wovon bei 5/6 Patienten die operierte Schulter als Grund genannt wurde. Die PROMs ergaben im Durchschnitt: SSV 87,2% (Standardabweichung: 14,9%; nicht-operierte Gegenseite 96,3% [7,2%]), WOSI Score 89,3% (17,2%), Constant-Murley Score 80,7 Punkte (14,4), ASES Score 92,4 Punkte (11,4), Oxford Instability Score 44,6 Punkte (6,1).
Diskussion und Schlussfolgerung: Im langfristigen Follow-Up von durchschnittlich 18 Jahren zeigte die arthroskopische Stabilisierung mittels Fadenanker nach knöcherner Bankart-Läsion gute bis sehr gute, klinische Ergebnisse mit einer hohen Patientenzufriedenheit bei einer Rezidiv- und Re- Operationsrate von je mindestens 4%.



