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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Klinische Ergebnisse nach arthroskopischer Fadenanker-Refixation bei knöcherner Bankart-Läsion mit einem Langzeit-Follow-Up von durchschnittlich 18 Jahren

Malik Jessen 1
Maximilian Hinz 2
Johannes Plath 3
Bastian Scheiderer 1
Sebastian Siebenlist 1
Lucca Lacheta 1
1Sektion Sportorthopädie, TUM Universitätsklinikum, Klinikum rechts der Isar, München, Deutschland
2Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), Charité, Berlin, Deutschland
3Orthopädisches Fachzentrum (OFZ), Weilheim, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Ziel dieser Studie war die Schulterstabilität und -funktion nach arthroskopischer Fadenanker-Refixation bei knöcherner Bankart-Läsion zu analysieren. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Schulterstabilität und -funktion über die Zeit hinweg konstant bleiben würden.

Material und Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive, monozentrische Studie. Im Zeitraum von 11/1999 bis 04/2010 konnten 50 Patienten nach arthroskopischer Fadenankerrefixation (Single-Row-Technik nach Porcellini et al. (Arthroscopy, 2002) nach knöcherner Bankart-Läsion eingeschlossen werden und mit einem mittleren Follow-Up von 6,8 Jahren mit einer Follow-Up-Rate von 90% (45/50 Patienten) im Jahr 2013 bereits nachuntersucht werden. Es erfolgte nun eine erneute Nachuntersuchung des vorhandenen Patientenkollektivs mittels eines standardisierten Fragebogens. Neben Angaben zu Return-To-Sports (Aktivitäts- und Leistungsniveau prä- und postoperativ, Gründe einer Nicht-Rückkehr zum Sport) wurden patientenbezogene Outcome-Parameter (PROMs; SSV, WOSI Score, Constant-Murley Score, ASES Score, Oxford Instability Score) erhoben.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt des letzten Follow-Ups konnten 22/45 (48,9%) der Patienten mit einem durchschnittlichen Follow-Up von 18,5 Jahren (Range: 14,4 bis 25,1 Jahre) eingeschlossen werden. 17 waren männlich und 5 weiblich mit einem durchschnittlichen Alter von 64,5 Jahren (Range: 43 bis 86 Jahre) zum Nachuntersuchungszeitpunkt. Keiner der Patienten hatte postoperativ eine Re-Luxation. 20/22 gaben keine Instabilität an; 1 Patient spüre eine subjektive Instabilität nur bei speziellen Überkopfbewegungen und 1 Patient bereits bei Alltagsbewegungen. 21 der Patienten würden die OP erneut durchführen lassen. Eine erneute OP wurde bei 2 Patienten durchgeführt (offene Re-Osteosynthese bei traumatischer Glenoidfraktur nach ca. 9 Jahren postoperativ; inverse Schulterprothese bei Cuffarthropathie nach 21,9 Jahren postoperativ). 19 Patienten sind sportlich aktiv, wovon 8/19 Patienten eine verbesserte, 10 eine unveränderte und 1 eine schlechtere Sportfähigkeit postoperativ im Vergleich zu präoperativ angaben. 6/19 konnten nicht auf das sportliche Niveau zurückkehren, wovon bei 5/6 Patienten die operierte Schulter als Grund genannt wurde. Die PROMs ergaben im Durchschnitt: SSV 87,2% (Standardabweichung: 14,9%; nicht-operierte Gegenseite 96,3% [7,2%]), WOSI Score 89,3% (17,2%), Constant-Murley Score 80,7 Punkte (14,4), ASES Score 92,4 Punkte (11,4), Oxford Instability Score 44,6 Punkte (6,1).

Diskussion und Schlussfolgerung: Im langfristigen Follow-Up von durchschnittlich 18 Jahren zeigte die arthroskopische Stabilisierung mittels Fadenanker nach knöcherner Bankart-Läsion gute bis sehr gute, klinische Ergebnisse mit einer hohen Patientenzufriedenheit bei einer Rezidiv- und Re- Operationsrate von je mindestens 4%.