Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Implementierung von „PROMS“ Ergebnismessungen in der stationären Rehabilitation bei BG-Klinik Patienten
2Klinik für Rehabilitation, BG Klinikum Duisburg, Duisburg, Deutschland
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Patient-Reported Outcome Measures (PROMs) zielen darauf ab, eine patientenzentrierte Versorgung zu erleichtern, indem zusätzlich zu objektiven Parametern auch subjektive Einschätzungen der PatientInnen herangezogen werden. Der mehrdimensionale Charakter vieler PROMs, der verschiedene Domänen der Lebensqualität vergleichbar macht, eignet sich während der stationären Rehabilitation unter anderem zur Therapiesteuerung. Zudem dienen PROMs als Qualitätsindikator und können somit positive motivierende Effekte für Patienten, Therapeuten und Ärzte haben.
Im BG Klinikum Duisburg werden stationäre Rehabilitationspatienten zu Beginn und zum Ende der Rehabilitationsmaßnahme mit PROMs befragt. Angelehnt an die Initiative für Qualitätsmedizin (IQM) wurden jeweils ein gelenknahes bzw. verletzungsnahes Assessment sowie ein Fragebogen zur Erfassung der generischen Lebensqualität genutzt. Ziel der therapiebegleitenden Befragung ist eine gezieltere Therapiegestaltung mit Hinblick auf das Bio-psycho-soziale Modell.
Material und Methoden: In diese Untersuchung wurden 1.340 stationäre Patienten des BG Klinikum Duisburg einbezogen. Die Patienten wurden in drei Gruppen, je an Lokalisation der Verletzung, entweder am Rücken, der oberen oder unteren Extremität unterteilt. Sämtliche Patienten beantworteten den PROMIS-29 für die generische Lebensqualität. Für die untere Extremität wurde der Western Ontario und McMaster Universities Osteoarthritis Index (WOMAC) verwendet. Der DASH-Score wurde zur Erfassung der subjektiven Funktion der oberen Extremitäten verwendet. Für Verletzungen am Rücken verwendeten wir den Extremity Core Outcome Measures Index (COMI-back). Die Daten werden kontinuierlich seit Anfang 2023 erhoben. Wir stellen hier Teildaten von 487 (227 UE, 213 OE, 47 Rücken) Patienten vor, die beide Assessments zu Beginn der Rehabilitation (T0) und zum Ende der Maßnahme (T1) vollständig ausgefüllt hatten.
Ergebnisse: Die Analysen der Teildaten zeigte eine erwartbare Verbesserung in allen drei Sets. Der DASH verbesserte sich von 49,2 ± 19,6 auf 43,5 ± 20,1. Der Womac-Score zeigte ebenfalls eine leichte Verbesserung (45,2 ±16 auf 43,2 ± 21,2) und auch der Comi-Score (6,2 ±1,6 auf 6,8 ± 1,5) zeigte eine leichte Verbesserung. Zurzeit werden die Daten tiefer analysiert. So werden die drei Subgruppen noch feiner differenziert. Zudem wollen wir uns den Einfluss psychischer Faktoren gemessen am PROMIS-29 (Domänen Angst und Depression) auf den Heilungsverlauf untersuchen. Zum Zeitpunkt der Postervorstellung rechnen wir mit einem Datensatz von ca. 1.500 Patienten.
Diskussion und Schlussfolgerung: Unsere begleitende Forschung zielt darauf ab, den Therapieverlauf von BG Patientinnen und Patienten genauer zu verstehen und wohlmöglich steuern zu können. So könnten in Zukunft Patienten, die Auffälligkeiten in einer der Domänen des PROMIS-29 zeigen gezielter therapiert werden.
Zudem helfen uns die Daten Therapieversager zu erkennen und rechtzeitig gemäß dem bio-psycho-sozialen Modell zu adressieren.



