Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Schmerzlinderung ohne Beeinträchtigung der Muskelfunktion nach lokaler Infiltrationsanästhesie bei primärer Kniearthroplastik: Eine prospektiv randomisierte Studie
2Artemed Klinik, München, Deutschland
3Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Deutschland
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Zweck der vorliegenden Studie war es, die postoperative Wirksamkeit der Schmerzlinderung durch einen 3-in-1-Regionalschmerzkatheter mit der lokalen Infiltrationsanästhesie (LIA) bei einer primären totalen Kniearthroplastik (TKA) zu vergleichen. Sekundärer Endpunkt war die Quadrizepsmuskelkraft nach beiden Eingriffen.
Material und Methoden: Es wurde eine monozentrische, prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie durchgeführt. Patienten, die für eine TKA in Frage kamen, wurden entweder in die Gruppe mit 3-in-1-Regionalschmerzkatheter (C) oder die Gruppe mit lokaler Infiltrationsanästhesie (L) randomisiert aufgenommen. Die Schmerzlinderung wurde vor der Operation (t0) und an den Tagen eins bis sechs in Ruhe und unter körperlicher Aktivität (PA) anhand einer visuellen Analogskala (VAS) beurteilt. Darüber hinaus wurde die Quadrizepsmuskelkraft (= gestrecktes Beinheben) anhand der Manual Muscle Testing Scale getestet. Das funktionelle Ergebnis wurde präoperativ und 6 Monate postoperativ anhand des Oxford Knee Score (OKS) gemessen.
Ergebnisse: 121 Patienten wurden in die Studie aufgenommen. 59 (48,8%) Patienten wurden der Gruppe C zugeordnet, 62 (51,2%) der Gruppe L. Es konnten zu keinem Zeitpunkt Unterschiede hinsichtlich des Schmerzniveaus (VAS), zwischen den Gruppen festgestellt werden. Im Vergleich zum Straight-Leg-Raise-Test (= gestrecktes Beinheben) war Gruppe L über den gesamten postoperativen Zeitraum hinweg signifikant überlegen (p < 0,03). Der mittlere OKS sank signifikant (p < 0,001) von präoperativ 34,2 ± 7,5 Punkten auf 16,9 ± 6,0 Punkte bei der letzten Nachuntersuchung nach sechs Monaten. Bezüglich OKS gab es bei der letzten Nachuntersuchung 6 Monate postoperativ keine Unterschiede zwischen den Gruppen.
Diskussion und Schlussfolgerung: Es gibt keinen signifikanten Unterschied in der Schmerzlinderung zwischen LIA und 3-in-1-Katheter in der perioperativen Schmerzbehandlung bei TKA. Der Vorteil von LIA ist die unbeeinträchtigte Funktion des Quadrizepsmuskels bei der kurzfristigen Nachuntersuchung.



