German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Rückkehr zur Arbeit nach Periazetabulärer Osteotomie: Eine retrospektive Analyse von Arbeitsunfähigkeit, Jobwechseln und funktionellen Ergebnissen
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Zielsetzung und Fragestellung: Die Periazetabuläre Osteotomie (PAO) ist eine effektive operative Technik zur Behandlung der Hüftdysplasie beim Erwachsenen. Zum Zeitpunkt der Operation sind die Patienten meist im berufstätigen Alter. Das Ziel dieser Studie war es, die Rückkehr zur Arbeit nach PAO zu untersuchen. Die primäre Fragestellung war, wie lange Patienten nach der Operation benötigen, um an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Sekundär wurde analysiert, wie häufig ein Jobwechsel auftritt.
Material und Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden Daten von 108 Patienten analysiert, die sich zwischen Januar 2015 und Juni 2017 einer PAO unterzogen hatten. Jobbezogene Daten umfassten den präoperativen Beruf, die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und einen möglichen Jobwechsel. Berufe wurden in vier Kategorien eingeteilt: White-Collar, Blue-Collar, Grey-Collar und Student. Zusätzlich wurden radiologische Parameter (LCE, TA, FHEI) sowie Funktionsscores (iHOT-12, SHV, HOOS Function & Daily Living) prä- und postoperativ erhoben.
Ergebnisse: Nach der PAO kehrten 68,6 % der Patienten zu ihrem ursprünglichen Job zurück, während 27,1 % den Beruf wechselten. Die mittlere Dauer der Arbeitsunfähigkeit bei Patienten, die ihren Job nicht wechselten, betrug 26,6 Wochen (Standardabweichung: 34,9; Range: 2–208 Wochen). Patienten mit White-Collar-Jobs hatten die kürzeste Dauer der Arbeitsunfähigkeit mit durchschnittlich 16,4 Wochen (Standardabweichung: 13,2; Range: 2–78 Wochen). Grey-Collar-Jobs zeigten eine mittlere Arbeitsunfähigkeitsdauer von 36,6 Wochen (Standardabweichung: 36,2; Range: 6–130 Wochen), während Patienten mit Blue-Collar-Jobs die längste Arbeitsunfähigkeitsdauer hatten (Mittelwert: 54,8 Wochen; Standardabweichung: 64,8; Range: 16–208 Wochen).Bei den Jobwechseln erfolgten häufig Änderungen der Jobkategorien: 42 % der Wechsel waren von Blue-Collar zu White-Collar, 33 % von Blue-Collar zu Grey-Collar, und 25 % innerhalb derselben Kategorie (z. B. Blue-Collar zu Blue-Collar).Radiologische Parameter zeigten signifikante Verbesserungen (z. B. LCE: 16,2° auf 29,2°, p < 0,001; FHEI: 0,23 auf 0,09, p < 0,001). Das Schmerzniveau reduzierte sich signifikant (NRS: 7,2 auf 2,2, p < 0,001). Die hüftgelenkspezifische Funktion verbesserte sich deutlich (z. B. iHOT-12: 41,2 auf 71,6 Punkte, p < 0,001).
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die PAO nicht nur zu einer Verbesserung der radiologischen Parameter und der hüftgelenkspezifischen Funktion führt, sondern auch eine Rückkehr zur Arbeit ermöglicht. Patienten in körperlich weniger belastenden Berufen profitieren hinsichtlich der Dauer der Arbeitsunfähigkeit und der Wahrscheinlichkeit, im ursprünglichen Job zu bleiben. Jobwechsel sind bei körperlich belastenden Berufen häufiger und führen oft zu einer Verringerung der physischen Arbeitsbelastung. Diese Erkenntnisse können helfen, Patienten realistische Erwartungen an die Rückkehr zur Arbeit nach PAO zu vermitteln.



