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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Spezifität CT-gestützter vs. perkutaner intraoperativer bioptischer Sicherung von Läsionen an der Wirbelsäule

Joline Schwan 1
Stavros Oikonomides 1
Vincent Heck 1
Philip Rauen 2
Tobias Prasse
Sebastian Walter 1
1Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und plastisch-ästhetische Chirurgie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
2Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Gängige klinische Verfahren zur bioptischen Sicherung von unklaren und tumorösen Läsionen an der Wirbelsäule sind die CT-gesteuerte Punktion und die perkutane intraoperative Biopsie. In dieser Studie soll die diagnostische Spezifität beider Verfahren im Hinblick auf Konklusivität der histopathologischen Ergebnisse verglichen werden.

Material und Methoden: Die Studie vergleicht retrospektiv zwei Patientengruppen, die im Zeitraum von April 2015 bis April 2024 entweder eine CT-gesteuerte Biopsie (n = 62) oder eine perkutane intraoperative Biopsie erhalten haben (n = 154). Die Vergleichsgruppen werden hinsichtlich verschiedener Parameter wie Alter, Geschlecht, Lokalisation der Läsionen und Vorerkrankungen charakterisiert. Die diagnostische Wertigkeit wird anhand der ersten Biopsieergebnisse bestimmt. Außerdem werden mögliche Einflussfaktoren ermittelt und diese statistisch ausgewertet

Ergebnisse: In der CT-Gruppe wurden von 62 Biopsien 46 als konklusiv gewertet (74,19%). Von den primär intraoperativen Biopsien gelten 41 als konklusiv (26,62%). Im exakten Fisher-Test ergab sich somit ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den CT-gesteuerten und intraoperativen Biopsien hinsichtlich der Spezifität der Biopsieergebnisse (p < 0,01). Beide Gruppen zeigten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der miterfassten demographischen Daten.

Diskussion und Schlussfolgerung: In dieser Patientenkohorte ist die CT-gesteuerte Biopsie der perkutanen intraoperativen spinalen Probengewinnung hinsichtlich der Spezifität signifikant überlegen. Prospektive und randomisierte Studien sind notwendig um die Datenlage zu verbessern und entsprechende Empfehlungen ableiten zu können.