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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Operative Behandlung einer grob dislozierten Sternumfraktur bei einem 11-jährigen Mädchen nach Absturz beim Bouldern

Christian Illian 1
Christiane Fried 1
Patric Kröpil 2
Marcel Dudda 1
1Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, BG Klinikum Duisburg, Duisburg, Deutschland
2Klinik für Radiologie, BG Klinikum Duisburg, Duisburg, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Sternumfrakturen im Kindesalter sind extrem selten. In der Literatur der letzten 70 Jahre wurden nur Einzelfälle beschrieben. Auslösende Ursache bei den meisten Sternumverletzungen war eine größere direkte oder indirekte Gewalteinwirkung wie Stürze aus größeren Höhen und Verkehrsunfälle. In der überwiegenden Zahl der Fälle obliegen Sternumfrakturen einer konservativen Behandlung

Material und Methoden: Wir berichten über ein 11-jähriges Mädchen, das beim Bouldern aus ca. 5 m abstürzte und sich hierbei eine BWK 12 Fraktur, eine distale Tibiafraktur und eine dislozierte Sternumfraktur zuzog. Aufgrund der groben Dislokation und Deformität der Sternumfraktur sowie starken Schmerzen führten wir eine mini open Reposition mit minimalinvasiver K-Drahtosteosynthese durch. Die übrigen Verletzungen wurden konservativ behandelt.

Ergebnisse: Die Sternumfraktur heilte in anatomischer Stellung folgenlos aus. Das Osteosynthesematerial konnte 6 Wochen postoperativ ambulant entfernt werden. In einer Nachuntersuchung 6 Monate nach dem Unfall war die Patientin beschwerdefrei. Kosmetisch waren keine Residuen erkennbar.

Diskussion und Schlussfolgerung: Kindliche Sternumfrakturen sind selten. Sie treten häufig nach hochenergetischen Unfallhergängen auf. In der Regel sind konservative Maßnahmen zur Behandlung ausreichend. Bei einer starken Schmerzsymptomatik und einer kosmetisch ungünstigen Dislokation, kann jedoch eine operative Intervention in Betracht gezogen werden. In diesem Fällen sollte ein minimalinvasives Verfahren durchgeführt werden.