Deutscher Rheumatologiekongress 2025
Deutscher Rheumatologiekongress 2025
Evaluation des PRESTO 1-Jahres Risiko-Scores in der PsA-COP Kohorte
2Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
3Klinikum Nürnberg, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Klinik für Innere Medizin 2, Geriatrie, Nürnberg
4Klinikum Nürnberg, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Klinik für Dermatologie, Nürnberg
Text
Einleitung: Etwa 20–30% der Patientinnen und Patienten mit Psoriasis entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung eine Psoriasis-Arthritis (PsA). Daher kommt dem Screening im dermatologischen Setting eine besondere Bedeutung zu. 2023 veröffentlichten Eder et al. den PRESTO-Risiko Score, der das 1- und 5 Jahres Risiko für die Entstehung einer PsA vorhersagt [1]. Der 1-Jahres Score wird im Rahmen dieser Auswertung evaluiert.
Methoden: Die PsA-COP-Kohorte (Psoriatic Arthritis Cooperative Research between Rheumatology and Dermatology) rekrutiert Patientinnen und Patienten mit einer Psoriasis-Diagnose, jedoch ohne Psoriasis-Arthritis, aus der dermatologischen Tagesklinik des Klinikums Nürnberg. Nach dem Einschluss in die Kohorte werden die Teilnehmenden einmal jährlich telefonisch kontaktiert und hinsichtlich neu aufgetretener Gelenkbeschwerden befragt. Bei Angabe neuer Gelenkschmerzen erfolgt eine Vorstellung mit Untersuchung auf das mögliche Vorliegen einer Psoriasis-Arthritis.
Ergebnisse: Die Studienkohorte (Beschreibung Tabelle 1 [Tab. 1]) zeigte bezüglich des PRESTO Scores 1-Jahres Risiko-Werte für die Entstehung einer Psoriasis Arthritis zwischen 0,6% und 11,5%. Studienteilnehmer, die bei Studieneinschluss eine PsA Diagnose erhielten und Studienteilnehmer, die nach einem Jahr Follow up von neuen Gelenkbeschwerden berichteten hatten durchschnittlich einen höheren PRESTO Score als Teilnehmer mit unauffälligem Follow up (4,64 ± 2,84 und 4,56 ± 3,60 vs. 2,08 ± 1,57).
73 Studienteilnehmer mit gesicherter Psoriasis-Diagnose waren zum Zeitpunkt der Datenerhebung seit mindestens einem Jahr in der Studienkohorte. 10 Patientinnen und Patienten erhielten bei Studieneinschluss die Erstdiagnose einer PsA und wurden daher von den Follow-Ups ausgeschlossen. 47 Teilnehmer wurden nach einem Jahr erneut befragt, 11 von ihnen berichteten über neu aufgetretene Gelenkschmerzen und wurden zur rheumatologischen Abklärung eingeladen, um das Vorliegen einer PsA zu verifizieren. Die Teilnehmer hatten somit formal die Kriterien einer neuen subklinischen PsA erfüllt. Von den 7 Studienteilnehmern, die diesen Follow Up Termin wahrnahmen, wurde bei keinem eine PsA Diagnose gestellt.
Schlussfolgerung: In der PsA-COP Kohorte kam es unabhängig vom PRESTO-Score zu keinen neuen Psoriasis Arthritis Diagnosen. Eine längere Nachbeobachtungszeit ist notwendig, um die praktische Relevanz des PRESTO-Scores beurteilen zu können.