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65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
16.-18.10.2025
Würzburg


Meeting Abstract

Die septische Daumensattelgelenksprothese: Ist ein Wechsel möglich?

Patrick Harenberg 1
Marcus Lehnhardt 1
Yonca Steubing 1
Tom Huyghebaert 1
1BG-Universitätsklinik Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Bochum, Deutschland

Text

Fragestellung: Kann eine infizierte Daumensattelgelenksprothese erfolgreich gewechselt werden?

Methodik: Longitudinale Nachuntersuchung, Beweglichkeit, Kraft, PRHWE, DASH

Fall 1: Patient mit initialer Vermutung eines Cam-Impingement und dadurch bedingter Lockerung nach Implantation 1 Jahr zuvor, einzeitiger Wechsel der Prothese. Im Verlauf Bakteriennachweis. Antibiose für 3 Monate postoperativ mit Rifampicin und Amoxicillin/Clavulansäure.

Fall 2: Patientin mit Rötung und Schwellung über einer 9 Monate zuvor implantierten Prothese. Explantation der Prothese und 2-zeitiger Wechsel über Spacer. Die Antibiose erfolgte für insgesamt 3 Monate (von Explantation bis 6 Wochen nach Reimplantation) mit Rifampicin und Doxycylin.

Ergebnisse: In beiden Fällen konnte die Prothese erfolgreich gewechselt werden. Die postoperative Antibiose erfolgte analog zu den Leitlinien zur periprothetischen Infektion. 1 Jahr nach einzeitigem Wechsel bzw. 6 Monate nach 2-zeitigem Wechsel zeigten sich beide Prothesen intakt, ohne klinische Infektzeichen oder radiologische Lockerungszeichen bei Kraft und Beweglichkeit sowie PROMS auf vergleichbarem Niveau zur primären Endoprothetik.

Schlussfolgerung: Bei ausreichendem Knochenstock sind sowohl ein- als auch zweizeitige Wechsel von CMC-Endoprothesen eine Möglichkeit die Trapezektomie v.a. bei Patienten mit hohem funktionellem Anspruch zu vermeiden. Patienten sollten über die bis dato unzureichende Datenlage und damit experimentellen Charakter des Wechsels aufgeklärt werden.