65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie
65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie
Die septische Daumensattelgelenksprothese: Ist ein Wechsel möglich?
Text
Fragestellung: Kann eine infizierte Daumensattelgelenksprothese erfolgreich gewechselt werden?
Methodik: Longitudinale Nachuntersuchung, Beweglichkeit, Kraft, PRHWE, DASH
Fall 1: Patient mit initialer Vermutung eines Cam-Impingement und dadurch bedingter Lockerung nach Implantation 1 Jahr zuvor, einzeitiger Wechsel der Prothese. Im Verlauf Bakteriennachweis. Antibiose für 3 Monate postoperativ mit Rifampicin und Amoxicillin/Clavulansäure.
Fall 2: Patientin mit Rötung und Schwellung über einer 9 Monate zuvor implantierten Prothese. Explantation der Prothese und 2-zeitiger Wechsel über Spacer. Die Antibiose erfolgte für insgesamt 3 Monate (von Explantation bis 6 Wochen nach Reimplantation) mit Rifampicin und Doxycylin.
Ergebnisse: In beiden Fällen konnte die Prothese erfolgreich gewechselt werden. Die postoperative Antibiose erfolgte analog zu den Leitlinien zur periprothetischen Infektion. 1 Jahr nach einzeitigem Wechsel bzw. 6 Monate nach 2-zeitigem Wechsel zeigten sich beide Prothesen intakt, ohne klinische Infektzeichen oder radiologische Lockerungszeichen bei Kraft und Beweglichkeit sowie PROMS auf vergleichbarem Niveau zur primären Endoprothetik.
Schlussfolgerung: Bei ausreichendem Knochenstock sind sowohl ein- als auch zweizeitige Wechsel von CMC-Endoprothesen eine Möglichkeit die Trapezektomie v.a. bei Patienten mit hohem funktionellem Anspruch zu vermeiden. Patienten sollten über die bis dato unzureichende Datenlage und damit experimentellen Charakter des Wechsels aufgeklärt werden.



