32. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh 32
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Strahlenmakulopathie – Ursachen und Therapiemöglichkeiten
Text
Eine seltene Form des Makulaödems ist das strahlenbedingte Makulaödem, welches nicht nur nach Radiotherapie bei ophthalmologischen Krankheitsbildern, sondern auch nach Radiotherapie im Kopf-Hals Bereich auftreten kann. Mit der Strahlendosis steigt auch das Risiko einer Strahlenmakulopathie. Neue klinische Studien weisen darauf hin, dass es als Folge der radioaktiven Strahlung zu einer strahleninduzierten retinalen und choroidalen Neuroinflammation kommt. Diese wird von Immunzellen (Mikroglia) und abnormalen Proteinsignalen (Zytokinen) angetrieben. Diagnostische Tools sind die Funduskopie und die OCT Untersuchung. OCT morphologisch imponieren subretinale und intraretinale Flüssigkeitsansammlungen als Folge einer gestörten Blut-Retina-Schranke. Standardisierte therapeutische Ansätze existieren derzeit nicht. Die Laserkoagulation nach angiographischem Befund sowie die PDT haben in klinischen Studien eine Wirksamkeit gezeigt. Aber auch die Off-Label-Behandlung mit Anti-VEGF oder perioculären sowie intravitrealen Steroiden sind zu diskutieren.
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Sehvermögen zu verbessern.



