98. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte
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Chorioretinitis centralis serosa – ja oder nein?
Text
Hintergrund und Ziel: Das zentrale Chorioretinitis centralis serosa (CCS) stellt eine häufige Ursache für subretinale Flüssigkeitsansammlungen dar, ist jedoch nicht die einzige Differenzialdiagnose. Ziel dieser Arbeit ist es zu betonen, dass bei jeder nachgewiesenen subretinalen Flüssigkeit auf eine sorgfältige Anamnese, Familienanamnese, multimodale Bildgebung sowie eine differenzialdiagnostische Abklärung geachtet werden sollte.
Methoden: Retrospektive Analyse von Patienten mit subretinaler Flüssigkeit, die sich in unserer Klinik vorstellten. Dokumentiert wurden Anamnese, familiäre Belastung, klinische Befunde sowie Ergebnisse der multimodalen Bildgebung (OCT, OCT-A, Fluoreszenz- und Indocyaningrün-Angiographie). Es erfolgte eine Abgrenzung zwischen CCS und anderen Ursachen wie chorioidaler Neovaskularisation, entzündlichen oder hereditären Netzhauterkrankungen.
Ergebnisse: In der Mehrzahl der Fälle konnte CCS als Ursache bestätigt werden. Dennoch fanden sich auch Patienten, bei denen andere Pathologien für die Flüssigkeitsansammlung verantwortlich waren. Die Einbeziehung der Familienanamnese sowie der multimodalen Diagnostik erwies sich als entscheidend für eine korrekte Einordnung und Therapieplanung.
Schlussfolgerung: Nicht jede subretinale Flüssigkeitsansammlung ist CCS. Eine strukturierte diagnostische Vorgehensweise mit Anamnese, Familienanamnese und multimodaler Bildgebung ist notwendig, um die richtige Diagnose zu stellen und unnötige oder falsche Therapien zu vermeiden.



