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Deutscher Rheumatologiekongress 2025

53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie (DGRh)
39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
17.-20.09.2025
Wiesbaden


Meeting Abstract

Einfluss von Adipositas auf die röntgenologischen Strukturschaden bei Patienten mit diffuser idiopathischer Skelett-Hyperostose

David Kiefer 1
Michail Godolias 1
Uta Kiltz 1
Philipp Sewerin 1
Styliani Tsiami 1
Ioana Andreica 1
Imke Redeker 1
Xenofon Baraliakos 1
1Rheumazentrum Ruhrgebiet – Ruhr-University Bochum, Herne

Text

Einleitung: Die diffuse idiopathische Skelett-Hyperostose (DISH) ist durch Kalzifikationen und Ossifikationen von Ligamenten und Enthesen gekennzeichnet und betrifft überwiegend das Achsenskelett. Es ist bekannt, dass DISH mit Adipositas, Diabetes mellitus, Hypertonie und dem metabolischen Syndrom (MetS) assoziiert ist. Das Ziel dieser Untersuchung war, die Prävalenz von DISH bei Patienten mit metabolischem Syndrom (MetS) zu bestimmen und den Einfluss der Adipositas auf röntgenologischen Strukturschaden der Wirbelsäule im Zusammenhang mit DISH im Vergleich zu degenerativen Veränderungen zu untersuchen.

Methoden: Patienten mit diagnostiziertem MetS wurden retrospektiv eingeschlossen. Erfasst wurden demografische Daten, klinische Parameter sowie röntgenologische Befunde, die entweder DISH oder degenerativen Wirbelsäulensyndrom zugeordnet wurden. Die Patienten wurden gemäß WHO-Kriterien in vier Adipositas-Klassen (präadipös und Adipositas Grad I–III) eingeteilt, um den Einfluss von Adipositas auf röntgenologischen Strukturschaden zu untersuchen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 124 Patienten mit MetS eingeschlossen, von denen 42 (33,9%) gemäß Resnick-Kriterien als DISH-positiv klassifiziert wurden. Demografische Merkmale unterschieden sich nicht signifikant zwischen DISH- und Nicht-DISH-Patienten (Tabelle 1 [Tab. 1]). Degenerative Spondylophyten wurden bei 84/124 (67,7%) Patienten mit MetS festgestellt, während DISH-assoziierte (DISH-)Spondylophyten bei 56/124 (45,2%) Patienten mit MetS vorkamen, wobei 75% dieser Patienten auch die Diagnose DISH erfüllten. Verglichen mit niedrigeren Adipositas-Klassen sind die Adipositas der Klassen II und III signifikant mit einer höheren Anzahl DISH-Spondylophyten bei Patienten mit MEtS assoziiert. Darüber hinaus wiesen Patienten mit DISH und einem BMI ≥ 35 eine höhere Anzahl an DISH-Spondylophyten auf als Patienten mit einem niedrigeren BMI (14,8 ± 10,3 vs. 9,7 ± 7,7). Eine signifikante Assoziation zwischen BMI-Kategorien und der Anzahl degenerativer Spondylophyten wurde hingegen nicht festgestellt (Tabelle 2 [Tab. 2]). Insgesamt wiesen Patienten mit DISH eine geringere Anzahl degenerativer Spondylophyten auf als Patienten ohne DISH (2,7 ± 2,7 vs. 4,1 ± 4,1; p = 0,04).

Tabelle 1: Demografische und klinische Daten von Patienten mit metabolischem Syndrom mit und ohne DISH (kein DISH)

Tabelle 2: Vergleich des röntgenologischen Strukturschadens bei Patienten mit Präadipositas und Adipositas Grad I gegenüber Patienten mit Adipositas Grad II und III

Schlussfolgerung: Ein Drittel der Patienten mit MetS erfüllte die Kriterien für DISH. In der MetS-Population war ein höherer BMI (Adipositas-Klassen II und III) signifikant mit röntgenologisch nachweisbaren spinalen Strukturschäden assoziiert, die DISH zugeordnet wurden. Im Gegensatz dazu zeigte sich keine vergleichbare Assoziation zwischen Adipositas und degenerativen Wirbelsäulenveränderungen.

Offenlegungserklärung: Die Autoren erklären, dass in Bezug auf diese Studie keine Interessenkonflikte bestehen.