Deutscher Rheumatologiekongress 2025
Deutscher Rheumatologiekongress 2025
Die Arbeitsfähigkeit der meisten PsA-Patient:innen ist eingeschränkt – Daten aus RABBIT-SpA
2Rheumazentrum Ruhrgebiet, Herne
3Ruhr-Universität Bochum, Bochum
4Praxis, Berlin
5Universitätsklinikum Frankfurt, Fraunhofer-Institut ITMP, Rheumatologie, Frankfurt
Text
Einleitung: Für Patient:innen mit Psoriasis-Arthritis (PsA) ist die langfristige Erhaltung der Arbeitsfähigkeit oft eine Herausforderung, da die Erkrankung durch einen schwankenden Verlauf gekennzeichnet ist. Phasen erhöhter Krankheitsaktivität, verstärkter Symptomatik und eingeschränkter körperlicher Funktionsfähigkeit können zu einer reduzierten Produktivität, vermehrten Fehlzeiten und zu vorzeitiger Berentung oder Arbeitslosigkeit führen.
Ziel der Untersuchung ist es, die Häufigkeit und das Ausmaß der Beeinträchtigungen der Arbeitsfähigkeit von PsA-Patient:innen in Deutschland zu beschreiben.
Methoden: In dieser deskriptiven Querschnittsanalyse wurden Daten von PsA-Patient:innen im Alter von 18–65 Jahren aus dem RABBIT-SpA-Register verwendet.
Zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit wurde der Work Ability Index (WAI) [1] ausgewertet. Dieser kann Werte von 7–49 Punkten annehmen, wobei eine höhere Punktzahl auf eine bessere Arbeitsfähigkeit deutet. Zur Analyse wurden die Werte in zwei Kategorien eingeteilt: gut/sehr gut (37–49 Punkte) und moderat/schlecht (7–36 Punkte). Es wurden drei Gruppen gebildet: Erwerbstätige mit gutem/sehr gutem WAI, Erwerbstätige mit moderatem/schlechtem WAI sowie Nicht-Erwerbstätige.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 1.276 PsA-Patient:innen analysiert, darunter waren 762 (60%) weiblich, mit einem durchschnittlichen Alter von 50 Jahren (Tabelle 1 [Tab. 1]). 69% der Patient:innen waren erwerbstätig. Unter den Erwerbstätigen wies die Mehrheit (71%) eine eingeschränkte Arbeitsfähigkeit auf.
Tabelle 1: Soziodemografische, klinische und patientenberichtete Charakteristika von PsA-Patient:innen nach Beschäftigungsstatus und WAI-Kategorien
Patient:innen mit einem moderaten/schlechten WAI sowie Nicht-Erwerbstätige zeigten eine höhere Krankheitsaktivität, gemessen an geschwollenen und druckschmerzhaften Gelenken, CRP-Werten, DAPSA-Scores sowie den globalen Arzturteilen (Tabelle 1 [Tab. 1]). Nicht-Erwerbstätige waren häufiger adipös und Raucher:innen, zudem hatten sie mehr Komorbiditäten als die Erwerbstätigen.
Erwerbstätige mit moderatem/schlechtem WAI sowie Nicht-Erwerbstätige wiesen im Vergleich zu Erwerbstätigen mit gutem/sehr gutem WAI schlechtere Outcomes bei patientenberichteten Faktoren auf (Tabelle 1 [Tab. 1]). Dies umfasste eine geringere Lebensqualität, gemessen sowohl am Dermatology Life Quality Index (DLQI) als auch am Psoriatic Arthritis Impact of Disease (PsAID), bei dem sich dieses Muster in allen Einzel-Items zeigte (Abbildung 1 [Fig. 1]). Moderate bis schwere depressive Symptome (WHO-5) traten bei 35% der Patient:innen mit moderatem/schlechtem WAI und bei 41% der Nicht-Erwerbstätigen, aber nur bei 9% der Patient:innen mit gutem/sehr gutem WAI auf.
Abbildung 1: Säulendiagram PsAID per WAI Gruppe und Beschäftigungsstatus
Schlussfolgerung: Ein hoher Anteil der PsA-Patient:innen im erwerbstätigen Alter ist nicht erwerbstätig. Bei den erwerbstätigen Patient:innen besteht bei der Mehrheit eine Einschränkung der Arbeitsfähigkeit. Frühzeitige Interventionen, die auf eine Reduktion der Krankheitsaktivität, Behandlung der Begleiterkrankungen sowie Verbesserung der Lebensqualität abzielen, erscheinen notwendig.