German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Die chronische Achillotenopathie – therapeutische Herausforderung: Ergebnisse des FHL-Transfers mit Resektion der Haglundexostose
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Zielsetzung und Fragestellung: Während akute Insertionstendopathien der Achillessehne einer Therapie gut zugänglich ist, liegen bei chronischen Formen oft langwierige Verläufe vor. Zu differenzieren ist die Form der Tenopathie. Bei erfolgloser konservativer Therapie kommen operative Verfahren in Betracht. Die Entfernung nekrotischen Sehnengewebes beseitigt zwar die ultrastrukturellen Veränderungen, setzt jedoch eine gute Regenerationsfähigkeit der Sehne am locus minoris resistentiae voraus. Durch die prospektiv angelegte Studie soll der Nutzen des FHL-Transfer mit Calcaneusosteotomie ruch Korektur der Haglundferse und biomechanische Unterstützung des geschädigten Sehnengewebes aufgezeigt werden.
Material und Methoden: /2011 bis 8/2023 wurden 123 FHL-Transfers mit Resektion knöcherner Spornbildungen, in 26 Fällen bei pathologischem Fowler-Philipps-Winkel ergänzt durch Calcaneusosteotomie, durchgeführt (Alter 37 bis 65 Jahre, ø 49 Jahre, 47 Frauen, 76 Männer). Vorausgegangen war mehrmonatige erfolglose konservative Therapie. Die Entnahme der FHL-Sehne erfolgte in short harvest Technik, was die Revision der Achillessehne und knöcherne Rekonturierung ermöglicht. Fallweise wurde mittels lateralen Zuganges zum Calcaneus eine dorsal schließende Korrekturosteotomie durchgeführt. Die Auswertung erfolgte prospektiv anhand des AOFAS Rückfußscores.
Ergebnisse: Der AOFAS Score verbesserte sich von durchschnittlich 60 auf 92 Punkte. Ein Kraftverlust beim Abrollen des Fußes, insbesondere in der Toe-off Phase, wurde zweimal angegeben. Zehenspitzengang war problemlos möglich.
Diskussion und Schlussfolgerung: Der FHL-Transfer mit Resektion knöcherner Resistenzen und ggf. ergänzt durch schließende Calcaneusosteotomie ist bei konservativ therapierafraktärem Verlauf einer Achillotenopathie ein Verfahren mit guten Ergebnissen. Die präoperativen Beschwerden werden deutlich gebessert, ein Funktionsverlust infolge des Sehnentransfers wird meist nicht manifest.



