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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Vergleich der klinischen Ergebnisse nach kniegelenknaher valgisierender Korrekturosteotomie und Meniskusrekonstruktion gegenüber – Teilresektion

Max Angenendt 1
Marius Ludwig 1
Jannik Frischen 1
Heiko Reichel 1
Thomas Kappe 1
1Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Ulm, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Kniegelenknahe, valgisierende Korrekturosteotomien stellen eine etablierte Methode zur Therapie des Genu varum und dadurch entstehende Überbelastungssymptome oder Frühschäden an Meniskus oder Knorpel dar. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss der Behandlung gleichzeitig bestehender Meniskusläsionen durch Rekonstruktion bzw. Teilresektion zu untersuchen.

Material und Methoden: 23 Patienten, die eine Meniskusrekonstruktion (n=7) oder -teilresektion (n=16) gleichzeitig zu einer valgisierenden kniegelenknahen Umstellungsosteotomie erhielten, konnten in die Studie eingeschlossen werden. Prä- und postoperativ wurden KOOS-, WOMET- und der IKDC2000-Score erhoben. Verglichen wurden Veränderungen der Scores prä- gegenüber postoperativ sowie zwischen Patienten mit Meniskusrekonstruktion und -teilresektion. Als potenzielle Einflussfaktoren wurden das Alter, der BMI und das Geschlecht, das Ausmaß des intraoperativen Knorpelschadens, femorale versus tibiale Umstellungsosteotomie und das Ausmaß der korrigierten Achsdeviation einbezogen.

Ergebnisse: In allen 3 Scores zeigte sich bei einem Follow-Up von 7,4 Jahren (3–12 Jahre) eine signifikante Verbesserung postoperativ zu präoperativ (p<0,001). Die Werte betrugen für den KOOS 79,2% versus 48,0%, den WOMET 63,8% versus 30,3% und den IKDC2000 72,6% versus 40,3%. Es zeigten sich keine Unterschiede zwischen Patienten, die eine Meniskusrekonstruktion oder eine -teilresektion erhielten. Außer des BMI zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Untergruppen. Beim BMI zeigte sich eine negative Korrelation mit Signifikanz im KOOS (p=0,031) und IKDC2000 (p=0,026) und eine nicht signifikante negative Korrelation im WOMET (p=0,747).

Diskussion und Schlussfolgerung: Die kniegelenknahe, valgisierende Umstellungsosteotomie bei Patienten mit Genu varum und Pathologie des Meniskus führt zur signifikanten Verbesserung in allen drei Scores. Es zeigten sich keine negativen Auswirkungen der Meniskusrekonstruktion im Vergleich zur -teilresektion. Der BMI ist ein wesentlicher Faktor für das postoperative Outcome, während andere Parameter zu keinen signifikanten Veränderungen der postoperativen Scores führten. Diese Ergebnisse sollten an einem größeren Patientenkollektiv überprüft werden.