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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Autologe Chondrozytentransplantation in Kombination mit autologer knöcherner Rekonstruktion zeigt vielversprechende klinische Ergebnisse in der Behandlung osteochondraler Defekte des Kniegelenks – eine systematische Übersichtsarbeit

Stephan Oehme 1
Joost Burger 1
Sophie Krafzick 1
Benjamin Bartek 1
Tobias Winkler 2
Tobias Jung 1
1Charité Universitätsmedizin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Deutschland
2Berlin Institute of Health Center for Regenerative Therapies (BCRT), Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit ist die Evaluierung der klinischen Ergebnisse der autologen Chondrozytentransplantation in Kombination mit autologer knöcherner Rekonstruktion. Zusätzlich wurden die methodische Qualität der verfügbaren Studien, histologische Ergebnisse sowie chirurgische Techniken analysiert.

Material und Methoden: Eine systematische Literaturrecherche gemäß PRISMA-Guidelines wurde in den Datenbanken PubMed, Cochrane und Embase durchgeführt. Eingeschlossen wurden Studien, die über klinische Ergebnisse dieser Therapieform für osteochondrale Defekte des Kniegelenks berichteten. Bewertet wurden das subjektive Outcome (PROMs), Misserfolgsraten, methodische Qualität und potenzielle Interessenkonflikte. Zusätzlich wurden histologische Ergebnisse und chirurgische Techniken analysiert.

Ergebnisse: Von 2.403 gescreenten Studien erfüllten 18 Studien mit insgesamt 344 Patienten die Einschlusskriterien. Alle Studien zeigten eine signifikante Verbesserung (p < 0,05) in verschiedenen PROMs, darunter der International Knee Documentation Committee Score, das Cincinnati Knee Rating System, die Visual Analogue Scale, der Lysholm Score, die Tegner Activity Scale, der Knee Injury and Osteoarthritis Outcome Score sowie der Knee Society Score, im Vergleich zum präoperativen Status. Die Misserfolgsraten variierten zwischen 0% und 17,6% bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 73,2 Monaten (9,0–143,6 Monate). Die methodische Qualität wurde als niedrig bis mittel eingestuft, wobei nur eine vergleichende Studie identifiziert wurde. Sechs Studien berichteten über potenzielle Interessenkonflikte. Die histologische Analyse zeigte eine gute Integration der autologen Chondrozyten mit dem rekonstruierten Knochen. Hinsichtlich der operativen Technik wurde eine hohe Variabilität festgestellt.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die aktuelle Evidenz deutet darauf hin, dass die Kombination aus autologer Chondrozytentransplantation und autologer knöcherner Rekonstruktion vielversprechende klinische Ergebnisse im mittel- bis langfristigen Verlauf liefert. Zudem zeigen histologische Untersuchungen eine erfolgreiche Integration der transplantierten autologen Chondrozyten mit dem rekonstruierten Knochen. Um eine fundiertere Evidenzb für die optimale Therapieentscheidung zu schaffen, sind jedoch qualitativ hochwertige, vergleichende Studien erforderlich.