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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Die matrixassoziierte autologe Knorpelzelltransplantation nach fehlgeschlagener Knorpelregeneration zeigt bessere Ergebnisse, wenn sie mit einer autologen Spongiosaplastik kombiniert wird: Erkenntnisse aus dem Deutschen Knorpelregister (KnorpelRegister DGOU)

Johannes Weishorn 1
Philipp Niemeyer 2
Peter Angele 3
Thomas Tischer 4
Tobias Renkawitz 3
1Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
2OCM Klinik, München, Deutschland
3Universitätsklinik Regensburg, Regensburg, Deutschland
4Malteser Waldkrankenhaus Erlangen, Erlangen, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Die vorliegende Registerstudie sollte untersuchen, ob eine additive autologe Spongiosaplastik das klinische Ergebnis und die Überlebensrate der sekundären matrixassoziierten autologen Knorpelzelltransplantation (M-ACT) nach fehlgeschlagener Knorpelregeneration (CR) verbessert.

Material und Methoden: In einer retrospektiven, registerbasierten Matched-Pair-Analyse wurden die patientenbezogenen Ergebnisse (PROMs) und das Überleben nach sekundärer M-ACT mit oder ohne zusätzliche Spongiosaplastik bei fokalen Knorpeldefekten des Knies mit denen nach primärer M-ACT verglichen. Die Patienten wurden hinsichtlich Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index, Defektgröße und -lokalisation sowie der Anzahl früherer CRs gematcht. Der Knee Injury and Osteoarthritis Outcome Score (KOOS) wurde über einen Nachbeobachtungszeitraum von 36 Monaten ermittelt. Der „Patient Acceptable Symptomatic State“ (PASS), die „Clinical Response Rate“ (CRR) und das Überleben der Untergruppen wurden bestimmt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 818 Patienten gematcht. Patienten, die eine M-ACT Revision (n=238) mit additiver Spongiosaplastik erhielten, zeigten nach 36 Monaten ein signifikant höheres PRO, gemessen im KOOS (80,8±16,8 vs. 72,0±17,5, p=0,032) und eine höhere CRR (81,4% vs. 52,0%, p=0,018) im Vergleich zu Patienten, die eine alleinige M-ACT Revision erhielten. KOOS und delta KOOS unterschieden sich bei diesen Patienten nicht von Patienten nach primärer M-ACT (p=n.s.). Die Kombination von M-ACT und autologer Spongiosaplastik führte zu einem signifikant höheren KOOS nach 36 Monaten als die alleinige M-ACT, unabhängig davon, ob zuvor eine Knochenmarkstimulation (89,6±12,5 vs. 68,1±17,9, p=0,003) oder eine ACT (82,6±17,0 vs. 72,8±16,0, p=0,021) durchgeführt worden war. Eine zusätzliche Spongiosaplastik führte zu einem äquivalenten 7-Jahres-Überleben der sekundären M-ACT im Vergleich zur primären M-ACT (83% vs. 84%, p=n.s.).

Diskussion und Schlussfolgerung: Unabhängig von der Art der vorangegangenen CR verbessert eine zusätzliche Spongiosaplastik bei der sekundären M-ACT das klinische Ergebnis, die Ansprechrate und das 36-Monatsüberleben im Vergleich zur alleinigen M-ACT. Die sekundäre M-ACT mit additiver Spongiosaplastik zeigte vergleichbare klinische Ansprech- und Überlebensraten wie die primäre M-ACT. Daher sollte bei einer Knorpelrevision der subchondrale Knochen großzügig mitbehandelt werden.