German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Die Ein-Jahres-Mortalität korreliert mit der Frakturlokalisation bei geriatrischen Patienten nach einem Trauma der unteren Extremitäten
2Sonnenhofspital Bern, Bern, Schweiz
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Frakturen bei älteren Patienten sind mit einer erhöhten Mortalität verbunden. Ziel unserer Studie war es, die Mortalität bei geriatrischen Patienten in Abhängigkeit von der Frakturlokalisation zu analysieren.
Material und Methoden: Zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 31. Dezember 2019 wurden insgesamt 1.739 Patienten im Alter von 65 Jahren und älter aufgrund von Frakturen des Beckens oder der unteren Extremitäten in unsere Einrichtung aufgenommen.
Ergebnisse: Die 30-Tage-Mortalität der eingeschlossenen Patienten was 12%, die Ein-Jahres-Mortalität 34% nach Zuzug der Fraktur. Im Vergleich dazu betrug die alters- und geschlechtsangepasste Ein-Jahres-Mortalität der Schweizer Bevölkerung 8% (p < 0,001).
Die höchste Ein-Jahres-Mortalität wurde nach Femurfrakturen beobachtet (41%), gefolgt von Beckenfrakturen (27%) und Frakturen des Unterschenkels oder Fußes (11%). Besonders hoch war die Sterblichkeit bei Patienten mit pertrochantären Femurfrakturen (47%), was 38% über der Ein-Jahres-Sterblichkeitsrate der alters- und geschlechtsangepassten Schweizer Bevölkerung lag.
Weitere hohe Ein-Jahres-Mortalitätsraten wurden bei Patienten mit einer Beckenfraktur vom Typ C nach Tile (43% gesamt/37% höher als die Normalbevölkerung), einer distalen Femurfraktur (40% gesamt/33% höher) und einer Schenkelhalsfraktur (39% gesamt/31% höher) festgestellt.
Dagegen lag die Ein-Jahres-Mortalität bei Patienten mit einer Unterschenkel- oder Fußfraktur bei 12%, mit Ausnahme von Patienten mit einer Tibiaschaftfraktur, die eine Ein-Jahres-Mortalitätsrate von 26% aufwiesen.
Diskussion und Schlussfolgerung: Es zeigt sich eine deutliche Korrelation zwischen der Frakturlokalisation und der Ein-Jahres-Mortalität bei geriatrischen Patienten. Die höchste Mortalität wurde nach Femurfrakturen (41%) beobachtet, gefolgt von Beckenfrakturen (27%) und Frakturen des Unterschenkels oder Fußes (11%).



