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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Auswirkung der additiven postoperativen radiologischen Kontrolle nach Frakturversorgung

Eftychios Bolierakis 1
Benedikt Hürtgen 1
Paraskevas Ioannou 1
Sebastian Schubert 1
Frank Hildebrand 1
Klemens Horst 1
Till Berk 1
1Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, die klinische Relevanz, kurzfristiger postoperativer radiologischer Bildgebung, während des gleichen Krankenhausaufenthalts nach operativer Frakturbehandlung zu untersuchen.

Material und Methoden: Diese retrospektive monozentrische Kohortenstudie schloss Patienten mit operativ behandelten Frakturen im Jahr 2023 in einem akademischen überregionalen Traumazentrum ein. Jeder Studienpatient erhielt eine postoperative radiologische Kontrolle der osteosynthetisch stabilisierten Fraktur während seines Krankenhausaufenthalts gemäß hausinternem Protokoll additiv zu hochqualitativer intraoperativer Bildgebung. Hauptzielergebnisse waren der Einfluss der postoperativen Bildgebung auf die standardisierte Frakturnachsorge und die Rate operativer Revisionen, die durch die kritische Bewertung der postoperativen Röntgendiagnostik indiziert wurden.

Ergebnisse: 1.122 Patienten mit medianem Alter von 54 Jahren und medianem ASA-Score von 2 wurden in diese Studie eingeschlossen. Die mediane Aufenthaltsdauer betrug 6 Tage. Die am häufigsten verletzten anatomischen Regionen war der distale Radius (16,3%) und das proximale Femur (13,5%). Postoperative radiologische Kontrollen wurden innerhalb eines medianen Zeitintervalls von 2 Tagen nach der Primäroperation durchgeführt. Diese Diagnostik führte in 7 (0,6%) Patienten zu einer Modifikation der standardisierten Frakturnachsorge und in 16 (1,4%) Patienten zu einer operativen Revision.

Diskussion und Schlussfolgerung: Der klinische Impact der kurzfristigen postoperativen radiologischen Bildgebung nach operativer Frakturbehandlung ist sehr gering. Die Notwendigkeit der Implementierung dieser Diagnostik im klinischen Umfeld sollte kritisch hinterfragt werden, insbesondere im Hinblick auf die zusätzliche Strahlenbelastung und die entstehenden Kosten für das Gesundheitssystem. Diese Entscheidung sollte jedoch individuell, in Abhängigkeit vom Patientengut und der operierten Region getroffen werden.