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- Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
- Periprothetische Femurfrakturen nach Hüft- und Knieendoprothetik – eine retrospektive Kohortenanalyse
German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)
28.-31.10.2025
Berlin
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Periprothetische Femurfrakturen nach Hüft- und Knieendoprothetik – eine retrospektive Kohortenanalyse
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Periprothetische Femurfrakturen (PPFx) sind eine schwerwiegende Komplikation nach Endoprothetik der unteren Extremität. Ziel dieser Studie war die Analyse von Frakturmorphologie, Therapieansätzen und klinischen Outcomes bei PPFx nach hüftnahen Endoprothesen (HTEP/KEP) und Knie-Totalendoprothesen (KTEP).
Material und Methoden: In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden alle PPFx-Fälle unserer Klinik (2017–2020) analysiert (hüftnahe PPFx: n=158, KTEP-nahe PPFx: n=83). Erfasst wurden demografische Daten, Frakturklassifikationen (Vancouver, Lewis-Rorabeck), Implantatstatus, operative Versorgung, Komplikationen, Hospitalisationsdauer sowie Revisions- und Mortalitätsraten. Statistische Analysen erfolgten mittels Chi-Quadrat-Test für kategoriale und Mann-Whitney-U-Test für nicht normalverteilte metrische Variablen.
Ergebnisse: Das Medianalter betrug 81,0 Jahre bei hüftnahen PPFx und 77,5 Jahre bei KTEP-nahen PPFx. Die mediane Zeitspanne bis zur Fraktur lag bei 98 bzw. 94 Monaten. Von 158 primär implantierten hüftnahen Prothesen waren 8,2% zementiert. Frühkomplikationen traten in 37,9% der hüftnahen PPFx und 39,8% der KTEP-assoziierten PPFx auf (p=0,703). Spätkomplikationen wurden bei 17,4% der Fälle dokumentiert, mit signifikant höheren Raten nach KTEP (p<0,001). Die Rehospitalisierungsrate betrug 13,7%, die Revisionsrate 12,4%. Die Mortalitätsrate lag bei 8,3%.
Diskussion und Schlussfolgerung: PPFx nach Hüft- und Knieendoprothetik sind mit hoher Morbidität und Revisionsraten assoziiert. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit standardisierter Behandlungsalgorithmen sowie optimierter osteosynthetischer und prothetischer Versorgungsstrategien zur Reduktion langfristiger Komplikationen.



