Logo

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Periprothetische Femurfrakturen nach Hüft- und Knieendoprothetik – eine retrospektive Kohortenanalyse

Konstanze Katharina Hütter 1
Jordi Neumann 1
Andreas Leithner 1
Paul Puchwein 1
Maria Anna Smolle 1
1Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Periprothetische Femurfrakturen (PPFx) sind eine schwerwiegende Komplikation nach Endoprothetik der unteren Extremität. Ziel dieser Studie war die Analyse von Frakturmorphologie, Therapieansätzen und klinischen Outcomes bei PPFx nach hüftnahen Endoprothesen (HTEP/KEP) und Knie-Totalendoprothesen (KTEP).

Material und Methoden: In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden alle PPFx-Fälle unserer Klinik (2017–2020) analysiert (hüftnahe PPFx: n=158, KTEP-nahe PPFx: n=83). Erfasst wurden demografische Daten, Frakturklassifikationen (Vancouver, Lewis-Rorabeck), Implantatstatus, operative Versorgung, Komplikationen, Hospitalisationsdauer sowie Revisions- und Mortalitätsraten. Statistische Analysen erfolgten mittels Chi-Quadrat-Test für kategoriale und Mann-Whitney-U-Test für nicht normalverteilte metrische Variablen.

Ergebnisse: Das Medianalter betrug 81,0 Jahre bei hüftnahen PPFx und 77,5 Jahre bei KTEP-nahen PPFx. Die mediane Zeitspanne bis zur Fraktur lag bei 98 bzw. 94 Monaten. Von 158 primär implantierten hüftnahen Prothesen waren 8,2% zementiert. Frühkomplikationen traten in 37,9% der hüftnahen PPFx und 39,8% der KTEP-assoziierten PPFx auf (p=0,703). Spätkomplikationen wurden bei 17,4% der Fälle dokumentiert, mit signifikant höheren Raten nach KTEP (p<0,001). Die Rehospitalisierungsrate betrug 13,7%, die Revisionsrate 12,4%. Die Mortalitätsrate lag bei 8,3%.

Diskussion und Schlussfolgerung: PPFx nach Hüft- und Knieendoprothetik sind mit hoher Morbidität und Revisionsraten assoziiert. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit standardisierter Behandlungsalgorithmen sowie optimierter osteosynthetischer und prothetischer Versorgungsstrategien zur Reduktion langfristiger Komplikationen.