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36. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V.

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.
14.-15.11.2025
Bielefeld


Meeting Abstract

Analyse der IPSS-Einzelfragen betreffs der App-basierten Therapie von Symptomen des unteren Harntrakts (LUTS) beim Mann: die post-hoc Analyse der randomisierten kontrollierten BEST-Studie

Sandra Schönburg 1,2
Christian Gratzke 3
Kurt Miller 4,5
Erik Krieger 5
Laura Wiemer 4,5
1BG Klinikum Bergmannstrost, Halle, Deutschland
2Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie und Nierentransplantation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
3Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
4Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
5Kranus Health GmbH, München, Deutschland

Text

Einleitung: Der IPSS-Fragebogen ist ein diagnostisches Tool zur Einschätzung der Beschwerden am unteren Harntrakt beim Mann. Er beinhaltet 3 Fragen zu den Speichersymptomen (Fragen 2, 4, 7) sowie 5 Fragen zur Miktion (Fragen 1, 3, 5, 6). Kranus Lutera ist die erste DiGA zur Behandlung von male LUTS. Doch welche Blasenbeschwerden sprechen auf die DiGA-Therapie besser an?

Methode: Die vorliegenden Daten stellen eine post-hoc-Analyse der Ergebnisse der BEST-Studie dar. Die BEST-Studie war die deutsche Zulassungsstudie für die DiGA Kranus Lutera. Der Studienzeitraum betrug 12 Wochen; sie wurde zwischen 04/2023 und 11/2023 durchgeführt.

Ergebnisse: In der BEST-Studie wurden 237 Patienten randomisiert. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigte die Interventionsgruppe eine signifikante Verbesserung des primären Endpunktes IPSS, mit einer Verringerung um insgesamt -7,0 Punkte (95% KI: -8,1 bis -5,9, p<0,0001). Die Analyse der IPSS-Einzelfragen zeigte für das Gesamtkollektiv die größte Veränderung betreffs der Fragen 1, 2, und 7 (jeweils p<0,0001). Patienten mit der Einzeldiagnose N40 (BPH) hatten die größte Punktwertverringerung in den Fragen 2 und 5 (jeweils <0,0001), Patienten mit N32.8 (OAB) in den Fragen 2, 4 und 7 (jeweils <0,0001) und Patienten mit N40+N32.8 (BPH+OAB) betreffs der Fragen 2, 3 und 7 (Frage 2 und 3 <0,0001, Frage 7 p=0,0015). Entsprechend der Analyse der Einzelfragen zeigte sich die größte Verbesserung betreffs der Pollakisurie und Nykturie.

Schlussfolgerung: Die post-hoc Analyse zeigt, dass sich der Nutzen der DiGA-Therapie vor allem in der Reduktion der Speichersymptome findet. Diese Untersuchung belegt den Wert der DiGA-Therapie als integralen Bestandteil der Standardversorgung von Patienten mit LUTS.

Interessenkonflikt: Schönburg: Studienleitung BEST-Studie, Referenten- und Beratertätigkeit für Kranus Health; stellv. Koordinatorin der dt. BPS-Leitlinie; betreffs der Thematik im Speziellen bestehen jedoch keine Interessenkonflikte; es handelt sich bei o.g. Untersuchung um eine post-hoc Analyse der Zulassungstudie.