36. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V.
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Beckenschmerzen vor und nach unterschiedlicher apikaler Prolapskorrektur: Ergebnisse einer systematischen Literaturanalyse
2Klinik für Urologie und Urochirurgie, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Deutschland
Text
Einleitung: Urogenitaler Descensus (VD) kann mit Beckenschmerzen assoziiert sein, die durch Reizung der Fasern des Plexus pelvicus – vor allem bei apikaler Hypermobilität – verursacht werden. In einer systematischen Literaturanalyse untersuchten wir, wie häufig Schmerzen prä- und postoperativ bei unterschiedlicher apikaler Prolapskorrektur auftreten.
Methode: In dieser systematischen Literaturrecherche nach PRISMA selektierten wir Arbeiten, die Beckenschmerzen vor und nach unterschiedlicher operativer apikaler Fixation beobachteten. Frauen mit Dyspareunie wurden ausgeschlossen.
Ergebnisse: Bei insgesamt 2902 untersuchten Arbeiten fanden sich 1 Einkohortstudie über Dubuisson Technik (DT) und 4 Studien mit vaginaler bilateraler ligamentärer sakrospinaler Fixation (SSLF). Es gab keine Einkohortstudie, die bei Patientinnen nach einer Sakrokolpopexie den prä- und postoperativen Schmerzen verglichen. In der DT Arbeit betrugen die präoperative und die postoperative Beckenschmerzprävalenz 29,7% bzw. 21,6%. Die Heilungsrate lag bei 27,2%. Bei SSLF lagen die präoperativen Schmerz-Prävalenzen zwischen 20,1% und 45%, die postoperativen Beckenschmerzen zwischen 1,4 % und 12,4 %. Es errechneten sich Heilungsraten zwischen 72,7% und 92,9%. Es wurde keine Einkohortstudie bezüglich Schmerzbeobachtung prä-/postoperativ nach Sakrokolpopexie oder Amreich-Richter-Operation gefunden.
Schlussfolgerung: Die operative Korrektur des apikalen Defektes bei Frauen mittels SSLF führt zu hohen Symptomheilungsraten des Beckenschmerzes. Während nach der DT-Technik mäßige Heilungsraten zu beobachten waren, wurde eine Schmerzbeobachtung nach Sakrokolpopexie bislang noch nicht durchgeführt.



