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Deutscher Rheumatologiekongress 2025

53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie (DGRh)
39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
17.-20.09.2025
Wiesbaden


Meeting Abstract

Anhaltende Remission eines Therapie-resistenten SLE nach einem Behandlungszyklus mit dem bispezifischen CD3:BCMA-Antikörper Teclistamab, aber Induktion eines M. Crohn bei vorbestehender familiärer Disposition

Hanns-Martin Lorenz 1
Wolfgang Merkt 1
Juliane Brandt 1
Thomas Giese 1
Tarik Exner 1
Norbert Blank 1
Margarida Souto-Carneiro 1
Annika Gauss 1
Marc-Steffen Raab 1
1Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg

Text

Vorgeschichte: Erstdiagnose des SLE im Alter von 23 Jahren anhand der Leitsymptome: Arthralgien, Arthritiden, Sehnenrupturen, Lupuserythem, Fotosensibilität, Alopezia diffusa et areata, Lungendiffusionsstörung mit stabil reduzierten TLCO (DD: diastolische Funktionsstörung), Leukopenie, Thrombozytopenie, ANA 1:10.000, homogen, dsDNA 697U/l, C.luc. pos., Scl70 pos. Nukleosom-Ak hoch pos., C3 0,41g/l, C4 0,030g/l. Im Verlauf dann Lupus-GN, histologisch WHO Typ 2A.

Therapieverlauf: Quensyl + Azathioprin 2005-2007 MMF bis 2012, dann MMF + Benlysta 03-07/12 (wegen Unverträglichkeit Benlysta beendet), MMF 2013, wegen Haarausfalls Umstellung auf MTX 08/13-03/14 (Hämaturie 11/13, in Biopsie chron. Zystitis, fraglich MTX-assoziiert), daher jetzt Azathioprin 50, später 100 mg/Tag. Weiter aktiver SLE an Haut und Gelenken: Ciclosporin+Quensyl ab 09/14. Ineffizient und Kreatinin-Anstieg. Daher wieder AZA + HCQ. Zunehmende Panzytopenie: AZA und CsA niedriger dosiert und erneut Benlysta: weiter steroidsensible Erytheme und vermehrte Arthritis, Benlysta abgesetzt, Beginn Anifrolumab 300 mg i. v. alle vier Wochen 9/2022 (+ HCQ, AZA 2x50, CsA 2x50, Pred 5/Tag). Besserung der Haut, aber nur intermittierend, hoch aktive Serologie, Thrombopenie nicht entscheidend besser. Verrucae: Anifrolumab abgesetzt: Rituximab: semieffizient für 4 Monate nach der Infusion, abfallende Thrombozytenwerte minimal 52/nl.

Experimentelle Therapie mit dem CD3:BCMA-bispezifischen Antikörper Teclistamab (5 Injektionen nach Myelom-Schema).

Quellenangaben: keine.

Schlussfolgerung: Anhaltende komplette klinische und serologische Remission des SLE über bei Einreichung 10 Monate trotz Absetzens aller SLE-Therapeutika. Regelmäßige Immunglobulinsubstitution nötig.

Komplikation: Bursitis subpatellaris, dann selbstlimitierende Skleritis, dann Diarrhoe mit Nachweis einer Crohn-Colitis. Diagnose eines M. Crohn (wie bei der Schwester), Therapie mit Mesalazin und Vedolizumab: in kompletter Remission mit Wohlbefinden, keine klinischen oder serologischen Aktivitätszeichen.

Offenlegungserklärung: Die Autoren erklären keine Interessenkonflikte zu haben.

Abbildung 1 [Fig. 1]

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Abbildung 2 [Fig. 2]

Abbildung 2

Abbildung 3 [Fig. 3]

Abbildung 3