Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony – SAG 2025
Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft – SAG 2025
Keratokonus – Screening und Management
Text
Der Keratokonus ist eine bilaterale, progressive Erkrankung der Hornhaut, die durch eine zentrale Vorwölbung und Ausdünnung charakterisiert ist und zu einer Myopisierung sowie irregulärem Astigmatismus mit Visusverlust führt. Besonders betroffen sind junge Menschen in der zweiten und dritten Lebensdekade. Klinische Zeichen treten meist in moderaten und fortgeschrittenen Stadien auf, weshalb multimodale bildgebende Verfahren wie Topografie, Tomografie sowie Biomechanik heutzutage unabdingbar für die Diagnostik und das Monitoring der Erkrankung sind.
Die Prävalenz schwankt je nach Region und Ethnie erheblich, wobei moderne Messtechniken insgesamt dazu beigetragen haben, die Erkrankung häufiger zu erkennen, sodass diese nicht mehr als selten einzustufen ist. Risikofaktoren sind genetische Prädisposition, hohe UV-Exposition sowie atopische und allergische Erkrankungen; chronisches Augenreiben gilt als Prädiktor für die Progression.
Die Visusrehabilitation kann mit Brille erfolgen, wobei jedoch die Kontaktlinsenversorgung die besten Ergebnisse erzielt. Des Weiteren sind Nachkontrollen, also ein Monitoring der Erkrankung, unabdingbar, um eine mögliche weitere Progression zu detektieren und entsprechend zu behandeln. Der Goldstandard ist hierbei die Hornhautvernetzung (CXL), die das Hornhautgewebe stabilisiert und ein weiteres Voranschreiten verhindert. Die Indikation hierfür wird nach den GBA-Richtlinien mit einer Versteilung der Hornhautkrümmung von mehr als



